(ots) - Deutschland hat eine neue Partei: die AfD unter
ihrer Anführerin Frauke Petry. Sie rückt stramm nach rechts, das ist
auch so gewollt, da gibt es nichts zu deuteln. Das heißt nicht
zuletzt: keine Hoffnung auf eine Differenzierung in der Debatte um
Flüchtlinge und den Islam. "Deutschland den Deutschen" lautet
vielmehr die Tendenz, die da zu befürchten steht. Eine solche AfD
wird wählbar auch für Kreise, die sich bislang von der NPD angezogen
fühlen. Eine solche AfD, ideologisch von Frauke Petry straff
organisiert und geschickt vermarktet, kann durchaus die
Fünf-Prozent-Hürde bei Wahlen schaffen. Eine solche AfD ist aber
alles andere als gut für Deutschland. Zu Ende ist damit auch das
Projekt des Bernd Lucke. Er hatte viele um sich versammelt, die
deutlich konservativ sind, aber geistig Welten entfernt von
"Deutschland den Deutschen". Es gibt nun öffentliche Distanzierungen
und Parteiaustritte serienweise - aber, so zumindest das aktuelle
Bild, keinen Massenexodus, der die Petry-AfD existenziell gefährden
würde. Da wäre anderes zu erwarten gewesen. Auch Lucke zaudert, will
die Mitglieder seines "Weckrufs" befragen, ob man gehen und eine neue
Partei gründen solle. Gewiss, das wäre enorm mühsam, auch wenn eine
"Weckruf"-Partei wirtschaftlich höchst leistungsfähige Unterstützer
fände. Wäre es eine Alternative, in der AfD zu überwintern, als
interne Opposition? Das wäre alles andere als ehrenvoll, eher
opportunistisch als clever, womöglich aber einfach nur feige. Die
Fronten sind geklärt. Eine "Weckruf"-Partei wäre zumindest ein
ernsthaft zu prüfendes Angebot für Wähler, die sich in Union und FDP
nicht (mehr) wiederfinden. Natürlich kann das Angebot scheitern oder
sich als schlecht erweisen. Aber Garantien gibt es nicht, in der
Politik.
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