(ots) - Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat die Führung
von Schalke 04 in einem Brief aufgefordert, etwas gegen die
fortwährende Verunglimpfung des Polizisten Klaus Sitzer zu
unternehmen. Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche
Allgemeine Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe).
Sitzer gilt den Schalker Anhängern seit dem Skandalspiel aus dem
August 2013 gegen Paok Saloniki als Reizfigur. Er war Einsatzleiter,
als eine Hundertschaft der Polizei einen Block der Gelsenkirchener
gestürmt hatte, weil sich S04-Fans zuvor geweigert hatten, eine
mazedonische Flagge abzunehmen. Durch diese fühlten sich die
griechischen Anhänger angeblich derart provoziert, dass sie mit einem
Platzsturm gedroht hatten.
"Eine Ultragruppierung zeigt an prominenter Stelle in der
Nordkurve noch immer regelmäßig bei jedem Heimspiel ein Banner auf
dem der Kopf des Polizeiführers Sitzer abgebildet ist", dazu den
Schriftzug "Sitzer absetzen", beschwert sich Jäger in dem Brief, der
der WAZ vorliegt. Das Banner sei sogar im Schalker Jahreskalender zu
sehen. Zudem gebe es seit dieser Woche auch einen diffamierenden
Spruch auf einer Lärmschutzwand der Autobahn 42, so Jäger. "Dies
führt zu einer ständigen persönlichen Belastungssituation", schreibt
der Minister. Gelsenkirchener Polizisten hätten mehrfach vergeblich
um ein Einschreiten des Vereins gebeten. Jäger bittet Peters,
"Maßnahmen zu ergreifen", die dazu führten, dass das Banner im
Stadion künftig nicht mehr zu sehen sei.
Arnold Plickert, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, sieht
Schalke in der Pflicht: "Der Verein hat das Hausrecht im Stadion. Er
muss dafür sorgen, dass die Angriffe eingestellt werden. Die
Schalke-Führung muss Klartext reden", sagte er der WAZ.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de