(ots) - Die rund zwei Millionen Alleinerziehenden in
Deutschland werden oft als Alltagshelden, oder besser -heldinnen
bezeichnet. Sie müssen Beruf, Haushalt und Familie unter einen Hut
bekommen, und das alleine. Dennoch werden sie steuerlich als Singles
behandelt. Vom Ehegattensplitting profitieren sie nicht. Das
Armutsrisiko für diese Frauen und Männer ist überproportional hoch.
Hinzu kommt, dass sich beim Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende
seit zehn Jahren nichts getan hat. Dass dieser - jetzt auch mit dem
Segen des Bundesrats - deutlich angehoben wird, ist deshalb eine
gute Nachricht. Es ist allerdings ein Skandal, dass der
Bundesfinanzminister erst massiven Gegenwind aus den Reihen des
Koalitionspartners erhalten musste, um diese Notwendigkeit zu
erkennen. Es geht um einen Betrag von etwa 100 Millionen Euro. Dieser
wirkt angesichts der milliardenschweren Rentenwohltaten der Großen
Koalition fast lächerlich. Man mag unterdessen darüber streiten, ob
die insgesamt sechs Euro, um die das Kindergeld erhöht wird,
ausreichen. Allerdings würden sich nach Schätzungen bereits vier
weitere Euro zu eine Summe von zwei Milliarden Euro addieren. Das
wäre dann schon eine andere Hausnummer. Dass die Union im Wahlkampf
eine Erhöhung des Kindergeldes von bis zu 30 Euro versprochen hatte,
muss sie mit ihren Wählern ausmachen. Zu begrüßen ist die Eindämmung
der Kalten Progression, eine heimliche Steuererhöhung. Es kann nicht
sein, dass Arbeitnehmer Jahr für Jahr an Kaufkraft verlieren. Die
Entlastung für den Einzelnen dürfte zwar überschaubar bleiben, aber
es ist besser als nichts.
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