(ots) - Jens Neundorff von Enzberg, der Strahlemann,
den alle lieben? Nun, ganz so ist es nicht. Mit neuen
Tausch-Regelungen für Abo-Karten hat der Intendant zuletzt eine Reihe
Stammkunden vergrätzt, auch wenn er für die Änderungen gute Argumente
hatte. Mit Inszenierungen wie "Die Räuber" und "Aida" brachte er - zu
Anfang seiner Amtszeit - treues Publikum gegen sich auf. Und das
aktuell avisierte Rekord-Einspielergebnis ist natürlich nicht einfach
ein Beleg für die Güte des Theaters, sondern eben auch das Ergebnis
von mehr und höherpreisigen Vorstellungen. Wahr ist aber auch: Jens
Neundorff hat in Regensburg eine kräftige eigene Handschrift
entwickelt, hat - auch überregional - gefeierte Inszenierungen auf
die Bühne gebracht, neue Formate bis hin zum Bürgertheater etabliert
und das Theater zum Stadtgespräch gemacht. Das Haus hat unter diesem
Intendanten vielleicht Stammkunden verloren - aber sicher neue Fans
gewonnen. Nicht zuletzt: Auch ganz persönlich ist Neundorff in
Regensburg inzwischen eingewurzelt. Dass die Vertragsverlängerung
"alternativlos" schien und die Stelle erst gar nicht ausgeschrieben
wurde, kann man kritisch sehen. Eine Entscheidung für Neundorff aus
einem Kreis von Bewerbern hätte ihm zusätzlich Standing verschafft.
Unterm Strich aber hat der Verwaltungsrat eine gute Entscheidung
getroffen: Neundorff bleibt - und das Theater bleibt spannend.
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