(ots) - Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat in den größten
NRW-Städten im ersten Halbjahr 2015 dramatisch zugenommen. Die
Polizeiliche Kriminalstatistik weist gegenüber dem Vorjahr
Zuwachsraten zwischen knapp 20 und 50 Prozent aus. Das berichtet die
in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ,
Mittwochausgabe). Allein im Verantwortungsbereich des
Polizeipräsidiums Essen kam es danach zu 1949 Wohnungseinbrüchen, das
bedeutet einen Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über 25
Prozent. In Duisburg waren es 1153 (plus 30 Prozent), in Dortmund
2154 (plus 25 Prozent) und in Bochum 1519 (plus 8 Prozent). Besonders
drastisch verlief die Kurve in Düsseldorf: 1720 Wohnungseinbrüche
bedeuten einen Anstieg um knapp 48 Prozent. Die absolut meisten Fälle
gab es mit 3801 Fällen in der größten NRW-Stadt Köln, hier betrug das
Plus mehr als 18 Prozent.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich alarmiert:
Angesichts einer solchen Entwicklung in den NRW-Ballungszentren sei
"sofort dringender Handlungsbedarf gegeben", sagte der
GdP-Landesvorsitzende Arnold Plickert der WAZ. "Die Polizei muss
umgehend personell und sachlich in die Lage versetzt werden,
Schwerpunkte bei der Bekämpfung der Einbrüche in den großen Städten
unseres Landes zu setzen", so Plickert. Die gut erreichbaren
Großstädte im Rheinland und Ruhrgebiet sind zum bevorzugten
Einsatzgebiet international operierender Einbrecherbanden geworden.
Die Polizei verliert immer häufiger den Wettlauf mit reisenden
Kriminellen, die professionell fliehen und ihr Diebesgut schnell
verwerten können. Die Aufklärungsquoten in den größten NRW-Städten
sind im ersten Halbjahr 2015 fast durchweg nochmals gesunken und
bewegen sich zwischen 10 Prozent in Duisburg und gerade einmal gut 5
Prozent in Bochum.
GdP-Chef Plickert sieht die Aufklärungsquoten auf einem
"inakzeptablen Niveau" und forderte von der Landesregierung ein
Bündel an Sofortmaßnahmen. Die Bereitschaftspolizei müsse
zielgerichteter eingesetzt werden. Mehr Personal müsse die Auswertung
der an Tatorten gesicherten Spuren beschleunigen. Zudem müsse der
Einsatz des neuen Computer-Programms "Predictive Policing" zur
Straftaten-Prognosen auf alle NRW-Großbehörden ausgeweitet werden.
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