(ots) - Die internationale Hilfe für Menschen auf
der Flucht hat die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe im letzten
Jahr dominiert und wird das auch weiter tun. Auf der
Bilanz-Pressekonferenz warnte das evangelische Hilfswerk in Stuttgart
vor einer neuen humanitären Katastrophe in Südosteuropa: "Wenn der
Weg über das Mittelmeer von der EU gesperrt wird, werden mehr
Menschen den Landweg über Südosteuropa und den Westbalkan wählen",
sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie
Katastrophenhilfe. "Dann werden tausende Familien in ohnehin
verarmten Staaten wie Serbien, Albanien und Mazedonien zu versorgen
sein. Noch ist Sommer, aber in drei Monaten ist es auf dem Balkan
nass und kalt."
Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet in 40 Ländern weltweit.
Mehr als die Hälfte der humanitären Hilfe geht schon heute an
Flüchtlinge und Binnenvertriebene in Krisen- und Konfliktgebieten.
Allein für die im Moment größten humanitären Einsätze in Syrien, den
Nachbarländern sowie im Irak mit über 14 Millionen Flüchtlingen hat
die Diakonie Katastrophenhilfe im Jahr 2014 fast zehn Millionen Euro
bewilligt. "Mit lokalen Partnerorganisationen unterstützen wir die
Menschen mit Hilfsgütern und psychosozialer Beratung, um die erlebte
Gewalt und Vertreibung zu überwinden", so Martin Keßler "Da sind wir
allen Spenderinnen und Spendern dankbar für ihre Unterstützung. Doch
der Bedarf an humanitärer Hilfe in der Region übersteigt bei weitem
die Mittel der internationalen und nationalen Organisationen. Das ist
die größte humanitäre Krise seit dem Zweiten Weltkrieg." Die Politik
müsse an den Fluchtursachen in den Herkunftsländern arbeiten und
legale Wege nach Europa schaffen, um nicht vor der Haustür der EU
neue humanitäre Krisen zu schaffen.
Diakonie Katastrophenhilfe Bilanz 2014
Im Vergleich zum Vorjahr (36,8 Mio. Euro) sind die
Spendeneinnahmen der Diakonie Katastrophenhilfe mit 17,9 Millionen
Euro deutlich niedriger. 2013 hatten die beiden großen
Naturkatastrophen, die Flut in Deutschland und der Taifun Haiyan auf
den Philippinen, zu einem besonders hohen Spendenaufkommen geführt.
Dafür stiegen die öffentlichen Mittel auf 15,7 Mio. Euro (Vorjahr
14,5 Mio. Euro). Die Diakonie Katastrophenhilfe konnte im Jahr 2014
Gesamteinnahmen von 41,6 Mio. Euro (Vorjahr: 61,4 Mio. Euro)
verzeichnen. Weltweit wurden 172 Projekte in 40 Ländern bewilligt.
40,2 Mio. Euro flossen 2014 in die Projektarbeit (Vorjahr: 40 Mio.
Euro). Dazu gehörte auch der Einsatz gegen die Ebola-Epidemie in
Westafrika und die Hilfe für die Menschen in der Ukraine. Der Anteil
der Verwaltungs- und Werbungskosten lag bei nur 6,6 Prozent und ist
damit laut Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen als niedrig
einzustufen.
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