(ots) - Nur zwei Dinge können den Gesamtsieg des Briten
Chris Froome bei dieser Tour noch verhindern: ein schwerer Sturz oder
ein positiver Dopingtest. Ersteres wollen wir für ihn persönlich,
Zweiteres für den gesamten Radsport nicht hoffen. Dass der 30-Jährige
aufgrund seiner bisher gezeigten herausragenden, fast schon
beängstigenden Leistungen unter Generalverdacht gestellt wird, ist
unfair. Denn auch für einen Radprofi gilt die Unschuldsvermutung.
Alles andere ist reine Spekulation. Gute Argumente, warum der Brite
das Rennen dominiert, gibt es hingegen einige. Erstens: Froome hat
2013 schon mal bewiesen, dass er das schwerste Radrennen der Welt
gewinnen kann. Das Leichtgewicht bringt körperlich, technisch und
psychisch alles mit, was ein Toursieger braucht. Zweitens: Seine
Mannschaft (Sky) fährt ausschließlich für ihn. Drittens: Die
Konkurrenz ist leider nicht so gut, wie zuvor gedacht. Nairo Quintana
kann am Berg mitunter mithalten, Alberto Contador und Vincenzo Nibali
fehlen die Form. Doch die Tour 2015 ist zum Glück viel mehr als der
Kampf um den Gesamtsieg. Gerade wir Deutschen sollten uns freuen, wie
gut es für unsere Fahrer läuft: Der später unglücklich gestürzte Tony
Martin zu Beginn in Gelb, André Greipel in Grün und Simon Geschke in
den Alpen mit einem furiosen Ritt zum Sieg. Das sind Schlagzeilen,
die dem Radsport gut tun. Bitte mehr davon!
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