(ots) - Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland ist nach
Regierungszahlen auf vorläufigen Tiefststand gesunken Berlin. Während
die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland nach Schätzungen der
Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe im kommenden Jahr auf
die Rekordzahl von 380 000 steigen dürfte, hat der Bestand an
öffentlich geförderten Sozialwohnungen in der Bundesrepublik seinen
vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Das berichtet das RedaktionsNetzwerk
Deutschland, dem über 30 Tageszeitungen angehören, unter Berufung auf
neue, bisher unveröffentlichte Zahlen des Bundesbauministeriums. Mit
nur noch 1,48 Millionen Sozialwohnungen im Jahr 2013 sind damit im
Vergleich zum Vorjahr 63 000 dringend benötige Wohnungen vom Markt
verschwunden. Von einem "Kahlschlag im sozialen Wohnungsbau" spricht
deshalb Caren Lay, stellvertretende Linksfraktionschefin im
Bundestag, gegenüber dem RND. Die Parlamentarierin hatte die
Bundesregierung in einer schriftlichen Anfrage um eine Bilanzauskunft
gebeten. Besonders negativ fällt die Entwicklung in Sachsen aus.
"Mehr als die Hälfte des Rückgangs bei den Sozialwohnungen entfallen
dabei auf Sachsen, wo 2013 nur noch 7000 Sozialwohnungen vorhanden
waren." 2012 waren es noch 42 000. Das entspricht einem Rückgang von
83,5 Prozent. Während die Bundesregierung diese Zahlen jetzt
offiziell bestätigt, bestreitet die Staatsregierung in Dresden intern
die Negativmeldung. Den größten Sprung nach oben bei den
Sozialwohnungen hat Brandenburg im Vergleichszeitraum gemacht.
Gegenüber 2012 stieg hier im Folgejahr die Zahl der Sozialwohnungen
um 67 Prozent auf 65 819 an. Nahezu unverändert blieben die Zahlen in
Schleswig-Holstein (63 864, minus 0,3 Prozent), in
Mecklenburg-Vorpommern (7190, minus 2,4 Prozent), in Niedersachsen
(94 743, minus 2,6 Prozent), in Thüringen (34 861, minus 5,9 Prozent)
und in Sachsen-Anhalt (25 492, minus 10,3 Prozent). Insgesamt hält
der Abwärtstrend weiter ungebremst an, "trotz steigender Mieten in
den meisten Städten und damit stattfindenden Verdrängung", kritisiert
Caren Lay. Bund und Länder müssten endlich gegensteuern, statt sich
ständig die Schuld in die Schuhe zu schieben. "Mindestens 150 000
neue Sozialwohnungen müssen bundesweit jährlich entstehen", fordert
die Linken-Parlamentarierin. Trotz der Zuweisungen des Bundes von
über 500 Millionen Euro jährlich für die Förderung des
Sozialwohnungsbaus an die Länder geben einige von ihnen diese Mittel
zweckentfremdet aus.
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