(ots) - "Es rollt eine Lawine auf das ganze Land zu:
Bereits in vier Jahren werden Heim-plätze in bislang ungeahntem
Ausmaß fehlen", warnte Stefan Kraft, Landesbeauftragter der
bpa-Landesgruppe Baden-Württemberg, bei der öffentlichen Anhörung der
Enquete-Kommission Pflege vergangenen Freitag (24.7.2915) im Landtag.
"Neben einem überproportional wachsenden Bedarf an Heimplätzen
aufgrund der demografischen Entwicklung, droht paradoxerweise der
größte Platzabbau in der Geschichte des Landes."
Ursache ist die Landesheimbauverordnung, die von den
Bestandseinrichtungen ab 2019 umgesetzt werden soll. Sie sieht neben
dem Einzelzimmergebot eine Reihe von Anforderungen an die Größe und
die Breite von Zimmern, Wohngruppengröße u.a. vor, die ein
erheblicher Teil der bestehenden Einrichtungen nicht erfüllen kann.
Dadurch droht ein massiver Platzabbau. Allein durch das
Doppel-zimmerverbot könnten rund 17.000 Plätze wegfallen. Hinzu
kommen - in erheblichem Maße - weitere Plätze, die aufgrund anderer
Anforderungen der Landesheimbauverordnung nicht mehr genutzt werden
dürfen.
Der bpa fordert deshalb eine deutliche Verlängerung der
allgemeinen Ãœbergangsfrist der Landesheimbauverordnung sowie - wo
immer möglich - umfassende Befreiungen bestehender Einrichtungen
durch die Heimaufsicht. "Wenn jetzt der Ernst der Lage nicht erkannt
wird, werden bereits in vier Jahren zig-tausende Heimplätze in
Baden-Württemberg fehlen", so Kraft. "Wir fordern Politik und
Verwaltung eindringlich auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung
nachzukommen und umgehend gegenzusteuern!"
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
1.000 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Stefan Kraft, Landesbeauftragter, Tel.: 07 11 / 9 60
49-72., www.bpa.de