(ots) - Rund 28 Prozent der Studierenden in einem
Bachelorstudiengang brechen ihr Studium ab. Studienabbrecher sind
häufig schlecht über die Inhalte des gewählten Studiums informiert
oder mit der notwendigen Selbstorganisation überfordert, wie eine
aktuelle Untersuchung der Universität Konstanz zeigt. Darüber hinaus
brechen Kinder aus nichtakademischen Familien häufiger ein Studium
ab. Das gemeinnützige Förderprogramm STUDIENKOMPASS richtet sich
genau an diese Zielgruppe. Mit professioneller Begleitung bei der
Studien- und Berufsorientierung werden seit 2007 Jugendliche
unterstützt, die als Erste in ihrer Familie ein Studium aufnehmen
möchten.
Der STUDIENKOMPASS wurde von der Accenture-Stiftung, der Deutsche
Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft gegründet.
Mittlerweile haben sich viele weitere Unterstützer der Initiative
angeschlossen. Die Karl Schlecht Stiftung ist Exklusivpartner für
Baden-Württemberg. Gemeinsam haben sie als erstes Förderprogramm in
Deutschland die Zielgruppe der Erstakademiker in den Blick genommen.
Diese studieren dreimal seltener als ihre Altersgenossen aus
Akademikerfamilien. Das Förderprogramm kommt dem größeren
Beratungsbedarf und den möglichen Unsicherheiten durch eine intensive
Begleitung der Jugendlichen entgegen.
Die unabhängige wissenschaftliche Evaluation des STUDIENKOMPASS,
gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die
Anfang 2015 abgeschlossen wurde, zeigt die Erfolge. 95 Prozent der
Geförderten nehmen ein Studium auf. Die Abbrecherquote liegt bei nur
fünf Prozent. Über 90 Prozent gaben an, ihren Wunschstudienplatz
gefunden zu haben. Im Verlauf der Förderung nimmt der
Informationsgrad zu wichtigen Fragen der Studienwahl beständig zu.
Die Ängste vor möglichen finanziellen Belastungen werden genommen.
Insgesamt fühlen sich die Jugendlichen für ein Studium motiviert.
"Mit unserem Förderprogramm möchten wir junge Menschen nicht nur
dabei unterstützen, ein für sie passendes Studienfach zu finden. Wir
geben ihnen darüber hinaus auch das Werkzeug an die Hand, ein Studium
erfolgreich abzuschließen. Mit einer guten Vorbereitung können viele
Hürden genommen werden. Gute Studienorientierung ermöglicht nicht nur
den Erfolg des Einzelnen, sondern senkt auch die
volkswirtschaftlichen Kosten, die hohe Abbrecherquoten mit sich
bringen. Deshalb transferieren wir unsere Erfahrungen an Schulen und
für Eltern und setzen uns für eine flächendeckende Verbesserung der
Studien- und Berufsvorbereitung ein", so Dr. Ulrich Hinz,
Bereichsleiter Schülerförderung (Vors.) bei der Stiftung der
Deutschen Wirtschaft (sdw).
Seit seiner Gründung 2007 haben mehr als 1.400 Jugendliche die
Förderung des STUDIENKOMPASS erfolgreich durchlaufen. Aktuell werden
weitere 1.500 junge Menschen bundesweit unterstützt, die noch zur
Schule gehen oder im Oktober mit dem Studium beginnen werden. Die
Förderung setzt bereits zwei Jahre vor dem Abitur an und läuft auch
im ersten Jahr an der Hochschule weiter. So können Übergänge optimal
begleitet und Studienabbrüche vermieden werden.
Der STUDIENKOMPASS und seine Partner
Der STUDIENKOMPASS wurde auf Initiative der Accenture-Stiftung,
der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft
ins Leben gerufen. Seitdem haben sich viele weitere Partner der
Initiative angeschlossen. Die Karl Schlecht Stiftung ist
Exklusivpartner für Baden-Württemberg. Gemeinsam unterstützen die
Partner Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische
Erfahrung bei der Aufnahme eines Studiums. Der Grund: Besonders
Jugendliche, deren Eltern nicht studiert haben, finden auffallend
selten den Weg an die Hochschule. Ziel des Förderprogramms ist es
deshalb, Hemmschwellen für die Aufnahme eines Studiums abzubauen und
bei der Studienwahl zu beraten.
STUDIENKOMPASS-Partner sind die vbw - Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V., die Heinz Nixdorf Stiftung, die aqtivator
gemeinnützige GmbH, die EWE AG, der Kölner Gymnasial- und
Stiftungsfonds, die Stiftung Rapsblüte, die Hans Hermann
Voss-Stiftung, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die
NORDMETALL-Stiftung, die RATIONAL AG, die Roche Diagnostics GmbH, die
Bürgerstiftungen Braunschweig und Wolfsburg, die Rheinische Stiftung
für Bildung, Wissenschaft und berufliche Integration, die Dr. Egon
und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft, die Karin Schöpf Stiftung, die Unternehmensverbände im
Lande Bremen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF).
Schirmherrin des Programms ist die Bundesministerin für Bildung
und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka. Weitere Informationen unter
www.studienkompass.de.
Pressekontakt:
Meike Ullrich, Kommunikation STUDIENKOMPASS, Stiftung der Deutschen
Wirtschaft (sdw) gGmbH, Breite Straße 29, 10178 Berlin
Tel.: 030 278906-74, Fax: 030 278906-33, E-Mail: m.ullrich(at)sdw.org