(ots) -
- Aufatmen nach Entspannung im Reformstreit mit Griechenland
- Lageurteile deutlich und Erwartungen etwas besser
- Klimaaufhellung auch bei Großunternehmen
Der deutsche Mittelstand atmet auf! Seine zu Beginn des Sommers
bekundete Nervosität im Lichte des Grexit-Risikos hat sich mit der
Verständigung der europäischen Partner und Griechenlands auf die
Aufnahme von Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket gelegt. Dies
zeigt sich deutlich im aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: So
steigt das mittelständische Geschäftsklima im Juli um 2,6 Zähler auf
17,1 Saldenpunkte - den höchsten Stand seit dreizehn Monaten.
Beide Komponenten des Indikators sind im Plus: Die Beurteilung der
aktuellen Geschäftslage verbessert sich kräftig um 4,1 Zähler auf
26,4 Saldenpunkte, und die Erwartungen ziehen um immerhin 1,3 Zähler
auf 7,8 Saldenpunkte an. Positive Konjunkturtreiber wie der
Arbeitsmarkt und der Eurokurs rücken nun wieder ins Blickfeld der
Mittelständler, und auch die Atom-Einigung mit dem Iran ist eine gute
Nachricht für die deutsche Wirtschaft.
Es überrascht daher nicht, dass die Stimmungsaufhellung in den
export-sensitiven Wirtschaftsbereichen, wie dem Verarbeitenden
Gewerbe und dem Großhandel, besonders ausgeprägt ist. Gleichwohl
beeindruckt auch der erneute und deutliche Anstieg des
Einzelhandelsklimas auf den höchsten Wert seit März 2011 - die
kräftige Konsumkonjunktur setzt sich also fort.
Bei den Großunternehmen erhöht sich der Stimmungsindikator um 2,4
Zähler auf 15,0 Saldenpunkte. Wie im Mittelstand fällt der Anstieg
der Lageurteile (+4,2 Zähler auf 24,7 Saldenpunkte) stärker aus als
der der Geschäftserwartungen (+0,6 auf 5,2). Die relativ moderate
Erwartungs-aufhellung dürfte vor allem auf das internationale Umfeld
zurückzuführen sein: Im Unterschied zu den verlässlichen Impulsen aus
der Binnen-nachfrage zeigt die globale Konjunktur derzeit wenig
Dynamik - als Stichwörter seien hier strukturelle Anpassungen in
Schwellenländern und insbesondere niedrigere Wachstumsraten in China
genannt. Hoffnungsfroh stimmt hingegen, dass sich die Erholung in den
großen Euroländern festigt und die US-Konjunktur allmählich ins
Laufen kommt.
"Die deutsche Wirtschaft erweist sich in einem teils schwierigen
internationalen Umfeld als belastbar", kommentiert Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW. Die Entspannung des griechischen
Schuldendramas, die sehr gute Konsumkonjunktur und eine sich
abzeichnende Erholung der Investitionen in Deutschland sorgen für
bessere Stimmung. Und obschon auf internationaler Ebene vor allem die
verhaltenen Wachstumsperspektiven der Schwellenländer eine
Optimismusbremse sind, sind die Aussichten gut: "Unter dem Strich
hält der deutsche Aufschwung Kurs auf ein Realwachstum von mindestens
1,5 % in diesem Jahr", bekräftigt Zeuner.
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer.
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