(ots) - Donald Trump und Bernie Sanders haben eine
Gemeinsamkeit. Beide Kandidaten bieten sich als Alternative für
Wähler an, die von der Politik die Nase voll haben. Sie greifen mit
ihren Botschaften das verbreitete Unbehagen in einer Gesellschaft
auf, in der die soziale Schere so weit auseinanderklafft wie zuletzt
im Zeitalter der Eisenbahn-Barone. Trump und Sanders gleichzusetzen,
geht hingegen an der Realität vorbei. Der eine ist ein
selbstverliebter Egomane, von dem nicht viel mehr als die Erinnerung
an dessen Eskapaden übrigbleiben wird. Der andere hat Ideen, die
einen Nerv treffen. Man braucht kein Sozialromantiker zu sein, um zu
verstehen, dass die Wohlstandsverteilung in den USA nicht nachhaltig
sein kann. Nach Jahren der Umverteilung von unten nach oben scheint
eine Korrektur mehr als überfällig. Trump bietet als Lösung das
klassische Modell der Ressentiments an, das gegen Ausländer hetzt und
Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausspielt, um den Status quo zu
erhalten. Sanders dagegen setzt auf Veränderungen, die am besten
durch Solidarität erreicht werden können. Die Chancen stehen für
beide Kandidaten schlecht, die Vorwahlen ihrer Parteien zu gewinnen.
Sanders geht vermutlich gar nicht davon aus, sondern versucht,
Hillary auf liberalere Positionen festzulegen. Trump könnte dies wie
angedroht zum Anlass nehmen, als unabhängiger
Präsidentschafts-Bewerber anzutreten und damit die Aussichten aller
anderen Bewerber minimieren. So gesehen haben die Kandidaturen der
beiden Populisten unterschiedliche Konsequenzen. Dem einen geht es
nur um sich selbst, während der andere das Gemeinwohl im Auge hat.
Deswegen hat Bernie eine Anhängerschaft, die weit über die Basis der
Demokraten hinausgeht.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de