(ots) - Robert Harting gegen den Rest der Welt. Der
deutsche Diskusstar trägt sein Herz auf der Zunge und hat in den
vergangenen Jahren insbesondere in der Doping-Debatte mehrfach
Klartext geredet. Dabei macht er auch vor großen Namen nicht halt.
Das ist gut so. Und genau so gut ist, dass die, die er kritisiert,
nicht die beleidigte Leberwurst spielen. In der Leichtathletik gibt
es derzeit allem Anschein nach eine Streitkultur, von der sich andere
Sportarten eine Scheibe abschneiden können. Man muss inhaltlich gar
nicht immer hundertprozentig Hartings Meinung sein. Wichtig ist, dass
es da einen gibt, der sich von niemanden vorschreiben lässt, was er
zu denken oder zu sagen hat. Das sehen offenbar selbst die von ihm
kritisierten Leichtathletikfunktionäre so - und gehen erstaunlich
souverän mit seinen Angriffen um. Der Leichtathletik-Weltverband lädt
ihn zu einem persönlichen Gespräch ein und DLV-Präsident Clemens
Prokop stellt an den Beginn seiner Replik, dass die Athleten in
seinem Verband das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. Ist das
wirklich überall so? Wäre es möglich, dass etwa ein Spieler der
deutschen Fußballnationalmannschaft öffentlich Kritik an seinem
Verbandspräsidenten äußern würde? Dass er sagen würde, dass er von
Wolfgang Niersbachs zurückhaltenden Aussagen beim Fifa-Kongress
"furchtbar enttäuscht" gewesen sei. Nun, es wäre möglich - nur wird
es im Fußball leider nie passieren.
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