(ots) - Rhein-Main wächst. Und das nicht nur in der
Metropole Frankfurt, sondern auch in weiteren Kernstädten und deren
Speckgürteln. So vergrößert sich zum Beispiel die Einwohnerzahl
Darmstadts - relativ gesehen - schneller als die Münchens. Auch Mainz
steht gut da, Wiesbaden teilweise. Können die hiesigen Städteplaner
also die Korken knallen lassen? Nur mit gebotener Zurückhaltung.
Natürlich ist Zuwachs besser als Schrumpfung. Und die Tatsache, dass
sich das Wachstum großräumig und nicht innerhalb enger Grenzen
vollzieht, lässt froh stimmende Rückschlüsse vor allem auf die
wirtschaftliche Attraktivität der Region zu. Aber: Auch Wachstum ist
nicht bedingungslos positiv, sondern ohne vernünftige Steuerung ganz
schnell einfach nur Wuchern. Wer derzeit in einer der genannten
Städte eine Wohnung mieten oder ein Haus kaufen will, weiß, wovon die
Rede ist. Aber auch alle anderen Strukturen müssen größere Zuströme
verkraften können. Jeder Schuldezernent etwa kann davon ein Lied
singen. Und was, wenn vor allem die Älteren (die es sich leisten
können), in die Städte strömen? Bleiben die Jüngeren dann auf dem
Land, zum Pendeln verurteilt? Diese und andere Fragen des
demografischen Wandels zwingen alle Akteure zum abgestimmten Handeln.
Eigentlich. Man kann auch - wie es die rheinland-pfälzische
Landesregierung bei der Schiersteiner Brücke bewiesen hat - sogar in
Rhein-Main aus schierem Unvermögen oder ideologischer Verbohrtheit
bei zentralen Themen wie Pendlerströmen größeres Unheil anrichten.
Die Region darf sich also freuen, grundsätzlich auf der Sonnenseite
des Wandels zu stehen. Zukunftssichernde, weil vorausschauende
Politik ersetzt das aber nicht.
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