(ots) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD)
hat gefordert, in der Flüchtlingspolitik mehr Augenmerk auf die
Integration der Asylsuchenden zu legen.
Woidke sagte am Donnerstag im rbb-Inforadio, es gehe nicht nur
darum, die Menschen unterzubringen und angemessen zu versorgen. In
diesem Zusammenhang sprach er sich dagegen aus, Flüchtlinge in
leerstehenden Wohnhaus-Blöcken oder ehemaligen NVA-Kasernen in
Brandenburg unterzubringen: "Das hilft keinem - das hilft vor allem
auch nicht den Flüchtlingen. (...) Wenn wir hier Ghettos schaffen,
dann wird das zum dauerhaften Problem für unser Land und für
Deutschland insgesamt werden. Das hilft uns nicht weiter."
Wichtig sei es daher, den Flüchtlingen auch eine Perspektive zu
bieten, zum Beispiel durch die Vermittlung von Arbeitsplätzen. Die
Menschen müssten schnell deutsch lernen und "vernünftig integriert"
werden.
Wörtlich erklärte Woidke: "Die neue Zahl (...) stellt alle vor
riesengroße Herausforderungen. Deswegen wollen wir uns auf kurzem
Draht regelmäßig dazu austauschen und entsprechende Entscheidungen
möglichst schnell herbeiführen. Denn was wir momentan nicht haben ist
Zeit für lange Debatten. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen
gut untergebracht und integriert werden können. Ich sehe in dieser
großen Herausforderung auch eine große Chance, und diese Chance
werden wir in Brandenburg versuchen zu nutzen."
Er sei "hoch erfreut", das sich viele Menschen ehrenamtlich für
Flüchtlinge engagierten. Dies sei ein Zeichen dafür, dass sich das
Klima im Land positiv verändert habe. Vor 20 Jahren sei dies noch
"unvorstellbar" gewesen.
Nach der neuen Prognose zu den Flüchtlingszahlen erwartet
Brandenburg in diesem Jahr fast 25.000 Asylsuchende. Bisher war die
Landesregierung von 14.000 Flüchtlingen ausgegangen.
Das vollständige Interview können Sie hier nachhören:
http://ots.de/Z561p
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