(ots) - Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: In
Deutschland werden wieder mehr Babies geboren. 4,8 Prozent mehr
Geburten als im Vorjahr und der höchste Wert seit 2004 - das ist
schon eine signifikante Steigerung. Eine Trendwende muss das deshalb
noch nicht sein. Da das Statistische Bundesamt zum Glück nicht in die
deutschen Schlafzimmer schaut, bleibt auch die Erklärung für diesen
überraschenden Aufwärtstrend einstweilen spekulativ. Drei Erklärungen
drängen sich auf. Erstens: Trotz Euro-Krise, Islamisten-Terror,
Ukraine-Krise und anderen Bedrohungen für den Weltfrieden geht es den
Deutschen gut, so gut wie lange nicht mehr. Das drückt sich
bekanntlich in der gestiegenen Konsumlaune aus und möglicherweise
auch in einer steigenden Zahl von Hochzeiten und Geburten. Erklärung
Nummer 2: Deutschland hat unstreitig Fortschritte bei der
Kleinkindbetreuung gemacht, und auch die Arbeitgeber zeigen sich
angesichts der demografischen Falle flexibler als früher. Eine
wichtige Voraussetzung für die meisten jungen Frauen, die gut
qualifiziert in ihre Berufe gestartet sind. Die dritte Erklärung ist
die wachsende Zahl an Migrantenfamilien - die 2014 noch nicht so
stark von den Flüchtlingsströmen gekennzeichnet war. Die Geburtenrate
ist in dieser Gruppe, die inzwischen rund ein Fünftel unserer
Gesellschaft ausmacht, nachweislich höher. Die Erfahrung zeigt aber
auch: Mit dem Grad der Bildung und der Integration nimmt auch bei
Zuwanderern von Generation zu Generation die Familiengröße ab. Wir
brauchen also Dreierlei, wenn aus dem Lichtblick ein Trend werden
soll: Zuwanderung, Integrationsoffensiven und noch bessere und
flexiblere Kinderbetreuungsangebote für junge Eltern.
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Florian Giezewski
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