(ots) - Ob in seinem Kindergarten auch Ausländer sind, wird
der vierjährige Niklas gefragt. Der antwortet spontan: "Nein, da sind
Kinder!" Die anrührende Szene entstammt einem Youtube-Video und
bringt so verblüffend wie überzeugend auf den Punkt, worum es jetzt
gehen sollte. Die Menschen, die hier Zuflucht suchen, flohen vor
Gewalt und Krieg, es sind Mütter, die für ihre Kinder eine Chance
suchen, Väter, die ihre Familien retten wollen, Kinder, die in
Frieden aufwachsen wollen. Sie haben oft Grausames erlebt, eine
lebensgefährliche Flucht hinter sich. Wer ihnen mit Hass begegnet,
hat wohl jegliches Mitgefühl verloren. 800 000 Menschen werden
nach jüngsten Prognosen in Deutschland Schutz suchen. Eine gewaltige
Zahl. Sie zeigt, wie groß die Not in vielen Teilen der Welt ist. Sie
zeigt auch, dass Deutschland ein Sehnsuchtsort ist, friedlich,
sicher, wohlhabend. Die Flüchtlinge stellen unser Gemeinwesen auf die
Probe, was Unterbringung und Betreuung angeht. Doch es sind nicht die
Flüchtlinge, die Freiheit und Demokratie gefährden. Es sind die
Rassisten, der rechte Mob, die fremdenfeindlichen Spießbürger, die
unbelehrbaren Ausländerfeinde und Ideologen. Von ihnen geht eine ganz
konkrete Gefahr für unsere Werte und unser Selbstverständnis als
einer freien und offenen Gesellschaft aus. Im Umgang mit dieser
Herausforderung muss sich unsere Demokratie und Menschlichkeit
beweisen. Jetzt.
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