(ots) - Natürlich wird Marxloh sich nach dem Merkel-Besuch
nicht gleich verändern: Die Armut wird bleiben, die mangelnde
Bildung, die Bedrohung von Polizisten wie die unsäglichen Zustände in
Straßen und Häusern. Die Kanzlerin kann eben keine Wunder
vollbringen. Beeindruckt wird sie sein, wie viele Frauen und Männer
es in Marxloh gibt, die trotz aller Widrigkeiten für ihren Stadtteil
kämpfen. Die sich um vernachlässigte Kinder kümmern; die nicht
aufgeben, sondern immer wieder eine sinnvolle Lösung finden. Ihnen
gebührt der größte Respekt. Und es geht ja nicht nur um Marxloh:
Viele Städte in unserer Region haben ihre Problemfälle. Diese
engagierten Helfer tun genau das, was der Staat bisher sträflich
versäumt hat. Problem-Stadtteile entstehen eben nur dann, wenn man es
zulässt. Wer einfach nur zusieht, wie Schlepper und Spekulanten
Mehrfamilienhäuser aufkaufen, um sie an die Ärmsten der Armen aus
Südosteuropa zu vermieten, darf nicht über Verwahrlosung klagen. Wer
zulässt, dass die Zahl der Wachen und die Polizeipräsenz in den
Stadtteilen abnimmt, spielt Kriminellen in die Hände. Wer die Kinder
nicht fürsorglich behandelt und bildet, der wird Gewalt und Verrohung
ernten. All dies wird Merkel sicherlich wissen, genauso wie viele
Verantwortliche in Stadt, Land und Bund. Doch es geschieht viel zu
wenig! Wenn der Besuch der Kanzlerin kein Publicity-Rummel gewesen
sein soll, dann muss aus ihrem Bürger-Gespräch konkrete Hilfe für
Problemstadtteile folgen. Wer medienwirksam den Kümmerer gibt, muss
auch die nötigen Mittel im Gepäck haben.
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