(ots) - Offener Brief an deutsche Synoden-Bischöfe - Besser
dogmatisches Moratorium als vorschnelle Entscheidungen
Mit dem Aufruf zu konkreten Reformen der katholischen Ehelehre und
Sexualmoral hat sich die Basisbewegung "Wir sind Kirche" an die
deutschen Teilnehmer der bevorstehenden Bischofssynode in Rom
gewandt. "Zumindest für die geschiedenen Wiederverheirateten sollte
eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden", heißt es in einem
Offenen Brief der "Kirchenvolksbewegung", über den der "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) berichtet. Das dreiseitige
Schreiben ist an den Münchner Kardinal Reinhard Marx sowie die
Bischöfe Heiner Koch (noch Dresden, künftig Berlin) und Franz-Josef
Bode (Osnabrück) gerichtet. Sie vertreten den deutschen Episkopat auf
der Bischofsversammlung im Oktober, die Papst Franziskus einberufen
hat. Von der Synode würden "zu Recht Ergebnisse erwartet", heißt es
in dem Brief der Laiengruppierung. Ein weiteres Mindestziel der
Synode sehen die Autoren darin, dass "in den Fragen Homosexualität,
Geburtenkontrolle und vorehelicher Sexualität immer noch bestehende
Vorbehalte relativiert oder aufgehoben werden". In aller Vorsicht
müssten aber auch kirchliche Lehrpositionen "auf den Prüfstand"
gestellt werden. Angesichts zu erwartender Widerstände von
konservativen Bischöfe und auch aus ganzen Weltregionen wie etwa
Afrika drängen die reformorientierten Laien auf eine Doppelstrategie
regionaler Lösungen einerseits und eines dogmatischen Moratoriums
andererseits. Vorschnelle Entscheidungen der Synode in strittigen
theologischen Fragen - speziell mit Blick auf das Verständnis der Ehe
und der Homosexualität - könnten den "Weg in die Zukunft verbauen",
warnen die Laien in ihrem Brief an die deutschen Synodenvertreter.
Deshalb hält "Wir sind Kirche" schon jetzt die Verschiebung mancher
Beschlüsse und die Anberaumung einer weiteren Synodenversammlung in
zwei oder drei Jahren für notwendig. Die Anerkennung eines biblisch
fundierten religiösen und kulturellen Pluralismus wäre aus Sicht der
Laienvertreter "ein großer, zukunftsweisender Schritt für die
katholische Kirche".
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