(ots) -
- Stimmung der Beteiligungskapitalgeber im Frühsommer wieder
besser
- Innovationsklima so gut wie noch nie
- Nachfrage in der Frühphase neuerdings verhalten
Nach dem Stimmungsdämpfer zum Jahresauftakt stabilisiert sich der
mittelfristige Aufwärtstrend des Geschäftsklimas auf dem deutschen
Beteiligungskapitalmarkt wieder. Der Geschäftsklimaindex des German
Private Equity Barometers steigt im zweiten Quartal um 7,6 Zähler auf
57,8 Saldenpunkte. Die aktuelle Geschäftslage der
Beteiligungskapitalgeber nähert sich dabei ihrem Allzeithoch an und
auch die Geschäftserwartungen sind wieder deutlich optimistischer:
Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage klettert um 4,6 Zähler
auf 61,1 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartungen
legt um 10,5 Zähler auf 54,5 Saldenpunkte zu.
Im Frühphasensegment erholt sich das frühsommerliche
Geschäftsklima nur etwas vom schwächeren Jahresstart, während die
Frühjahrsbelebung im Spätphasensegment den verhaltenen Start ins neue
Jahr wieder wettmachen konnte. Hierzu trugen insbesondere wieder
optimistischere Geschäftserwartungen bei. Mit ihren Einschätzungen
zum Marktumfeld bestätigen die Beteiligungskapitalgeber größtenteils
erneut die schon einige Quartale gegebenen guten Bedingungen.
Insbesondere Exitumfeld und Innovationstätigkeit bleiben überzeugend.
Auch die Bewertung des Fundraisingklimas ist insgesamt wieder sehr
gut. Allerdings laufen hier die Einschätzungen seit Jahresbeginn
auseinander: Im Spätphasensegment wurden zwei Allzeithochs in Folge
markiert, die Frühphasenfinanzierer senkten dagegen ihre Bewertung in
beiden Quartalen deutlich.
"Das Fundraisingklima im Frühphasensegment verändert sich trotz
neuer Angebote zum Schlechteren. Der Blick in Richtung Gesetzgeber
sorgt derzeit für Unsicherheit. Das verstellt den Blick auf einen
Venture Capital Markt im Aufbruch mit erfreulich positiven
Nachrichten seit Monaten", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der
KfW. Die Investitionsbereitschaft der Beteiligungskapitalgeber ist
unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nach wie vor gegeben - im
Früh- wie im Spätphasensegment. Jungen innovativen Unternehmen steht
somit der Zugang zu Venture Capital offen. "Die jungen
Wachstumsunternehmer sollten auf die VC-Investoren wieder verstärkt
zugehen, müssen sie dann aber vor allem von ihrer Qualität und
Durchsetzungsfähigkeit überzeugen. Daran mangelt es aus Sicht der
Kapitalgeber noch zu häufig."
BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs ergänzt: "Die
Beteiligungsgesellschaften zeigen sich derzeit insgesamt
investitionsfreudig. Aber gerade in der Frühphase bleibt das
Fundraising die Achillesferse. Die Einschätzung der Investoren hierzu
spiegelt große Verunsicherung wider. Die jüngste Rückkehr der KfW in
die Finanzierung von Venture Capital-Fonds ist ein erster richtiger
und wichtiger Schritt zur Verbesserung der Fundraising-Situation.
Aber die Branche wartet weiterhin ungeduldig auf den großen
gesetzlichen Wurf der Bundesregierung, die Umsetzung des im
Koalitionsvertrag angekündigten Venture Capital-Gesetzes mit dem Ziel
international wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen."
Die KfW berechnet das German Private Equity Barometer zusammen mit
dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK)
exklusiv für das Handelsblatt. Eine ausführliche Analyse mit
Datentabelle und Grafik zum aktuellen German Private Equity Barometer
ist unter www.kfw.de/gpeb abrufbar.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Wolfram Schweickhardt
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Wolfram.Schweickhardt(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de