(ots) - Sprache und Bildung sind die Schlüssel zur
Integration. Wie hunderttausende Flüchtlingskinder in Deutschland
beschult werden, ist also eine zentrale Frage. Für die Länder und
Kommunen ist es jedoch schwer, exakt zu planen. Woher kommen die
Kinder? Wie viele kommen wann an? Haben sie schon jemals eine Schule
besucht? Und wie lange bleiben sie? Diese Fragen kann niemand im
Vorfeld beantworten. In Nordrhein-Westfalen, wo die Schule bereits
begonnen hat, wurde vielerorts deutlich, dass Pragmatismus und
Flexibilität gefragt sind, um alle Schulkinder ordentlich
unterzubringen. Aber ein freier Platz im Klassenraum reicht nicht
aus, um Kinder mit unterschiedlicher Schulerfahrung, kulturellem
Hintergrund und mit zum Teil traumatischen Kriegs- und
Fluchterlebnissen im deutschen Schulalltag zu integrieren. Deshalb
müssen die Länder ausreichend Mittel für Deutschkurse und andere
Fördermaßnahmen sowie für die dafür notwendigen Lehrer und
Sozialarbeiter zur Verfügung stellen. Notfalls mithilfe des Bundes.
Für alle Seiten unbefriedigend ist es, wenn sich Flüchtlingskinder in
der Schule eingelebt haben, dann aber das Land verlassen müssen, weil
sie nicht als Asylbewerber anerkannt werden. Es ist jedoch keine
Lösung, die Schulpflicht bis zur Anerkennung auszusetzen, wie
Thüringens SPD-Chef Andreas Bausewein jüngst vorgeschlagen hat.
Stattdessen müssen die Verfahren, vor allem von Flüchtlingen ohne
Chance auf Anerkennung, abgeschlossen werden, bevor die Menschen auf
die Kommunen verteilt werden und die Schulpflicht greift. Solange das
nicht gelingt, gilt: Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung.
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