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Zusammenlegung der Pflegeberufe verschärft den Pflegenotstand/ Pflegeberufegesetz angekündigt - Laut Expertise verschwinden bis zu 52.000 Ausbildungsplätze - Altenpflegeberuf wird de facto abgeschafft

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(ots) - Bundesfamilien- und Gesundheitsministerium wollen
in Kürze ein Gesetz zur Reform der Pflegeberufe vorlegen. Die bisher
getrennten Berufsbilder Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und
Altenpflege sollen zusammengelegt werden. "Das bedeutet de facto die
Abschaffung des Altenpflegeberufs", sagt Bernd Meurer, Präsident des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa). "Und
das trotz der inzwischen hohen Ausbildungszahlen im Beruf
Altenpflege, wie aktuell die Bundesagentur für Arbeit mit den mehr
als sechs Prozent gesteigerten Ausbildungszahlen belegt."

Neuesten Berechnungen der Hans-Weinberger-Akademie zufolge gehen
durch das geplante Pflegeberufegesetz bis zu 52.000 Ausbildungsplätze
pro Jahrgang verloren. "Deutlich weniger Fachkräfte bei einer
Verdoppelung der Pflegebedürftigen bis 2050 - das ist vollständig
inakzeptabel", so der bpa-Präsident. "Die Altenpflege ist bereits
heute ein anerkannter Mangelberuf, es fehlen aktuell ca. 50.000
Fachkräfte. Ein haltloser Zustand", sagt Meurer. "Wer an den Plänen
festhält, setzt die Versorgung der zukünftigen pflegebedürftigen
Menschen aufs Spiel."

Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat aktuell im
Kontext der Planungen der Bundesregierung zum Pflegeberufegesetz eine
Anfrage im Bundestag gestellt. Dort wird auf die Expertise der
Hans-Weinberger-Akademie verwiesen. "Das geplante Pflegeberufegesetz
wird den Fachkräftemangel in der Pflege noch verschärfen", ist sich
Meurer sicher. "Die Befürworter der Generalistik behaupten eine
steigende Attraktivität des Berufes aufgrund der Breite der
Ausbildung, die Zahlen belegen das Gegenteil."

Meurer führt aus: "Der Grund für die Einführung des
Altenpflegeberufes war es, zusätzlich zur Akutpflege in den
Krankenhäusern Experten für die Langzeitpflege, die Pflege alter




Menschen zu bekommen. Jetzt wird behauptet, alle sollen alles können
und drei Jahre Ausbildung sollen dafür ausreichen. Zudem steht die
Halbierung der Praxiseinsätze im Raum. Das geplante
Pflegeberufegesetz gefährdet ohne Not ein bis heute bewährtes System
mit einer immer beliebter werdenden Altenpflegeausbildung. Denn eine
Zusammenlegung der drei Pflegeberufe wie auch eine mögliche
Spezialisierung erst nach Ausbildungsende gingen einseitig zu Lasten
der Fachkräfte und Betriebe der Altenpflege - und damit letztlich zu
Lasten der pflegebedürftigen alten Menschen", so der bpa-Präsident.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa
20.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 20,6 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, bpa-Geschäftsführer, Tel.:
030/30 87 88 60


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Datum: 02.09.2015 - 15:11 Uhr
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