(ots) - Endlich, so möchte mancher geplagte
Lufthansa-Passagier nun rufen, hat jemand diesem Wahnsinn einen
Riegel vorgeschoben. Ganz so einfach ist es aber nicht und die
Entscheidung des hessischen Landesarbeitsgerichts wird sicherlich
auch nicht zu einer schnellen Einigung im Tarifstreit zwischen der
Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit führen.
Dazu sind die Fronten zu verhärtet. Aber sie könnte eine
Verschnaufpause sein, die beide Seiten dringend zum Nachdenken nutzen
sollten. Und dazu, sich aus der Sackgasse, in die sie sich
hineinmanövriert haben, wieder herauszubewegen, und zwar in Richtung
Verhandlungstisch. Die Piloten mussten mit diesem Urteil, das
erstmals ihren Streik für rechtswidrig erklärt hat, einen
ordentlichen Dämpfer hinnehmen. Sie müssen sich nun auf ihre
eigentlichen Forderungen besinnen, anstatt das Streikrecht dazu zu
benutzen, Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen des Konzerns
nehmen zu wollen. Die Lufthansa wiederum muss einsehen, dass sie
Bedenken ihrer Mitarbeiter nicht schlichtweg ignorieren kann, nur
weil sie nicht zur tariflichen Auseinandersetzung gehören. Sie muss
sie zumindest anhören, darüber reden und eine für beide Seiten
akzeptable Lösung finden. Denn noch mag die wirtschaftliche Lage der
Lufthansa relativ komfortabel sein. Aber das Ansehen von Europas
größtem Luftverkehrsunternehmen leidet. Wenn die Auseinandersetzung
noch lange so weitergeht, wird vielleicht bald weder Lufthansa noch
Eurowings die erste Wahl für die Urlaubs- oder Geschäftsreise vieler
gefrusteter Passagiere sein. Damit wäre keiner der beiden Seiten
gedient.
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Florian Giezewski
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