(ots) - Am morgigen Freitag endet die erste
Überprüfungskonferenz zur Konvention über ein Verbot von Streubomben
in Dubrovnik. Die anwesenden Vertragsstaaten verurteilten in einer
gemeinsamen Erklärung jeden Einsatz dieser grausamen Waffen, die zu
92% Zivilbevölkerung treffen. Nur Großbritannien, Kanada und
Australien äußerten Vorbehalte zur gemeinsamen Erklärung im Blick auf
mögliche militärische Kooperation mit Staaten, die dem Verbotsvertrag
nicht beigetreten sind. Obwohl fast 100 Staaten Streubomben geächtet
haben, wurden die Waffen im letzten Jahr noch in fünf Ländern
eingesetzt, zuletzt durch Saudi-Arabien im Jemen.
"Wir sind sehr froh, dass nach langen Diskussionen eine starke
politische Erklärung verabschiedet wurde," sagt Eva Maria Fischer,
Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland in
Dubrovnik. "Der Vertrag über ein Verbot von Streubomben stigmatisiert
diese grausamen Waffen - diese wichtige Wirkung darf nicht aus
staatspolitischer Rücksicht abgeschwächt werden."
Mit einem auf fünf Jahre angelegten Aktionsplan haben die
Vertragsstaaten in Dubrovnik auch ihr künftiges Engagement bestärkt.
Besonders ambitioniert ist dieser Plan im Blick auf die Unterstützung
der Opfer von Streubomben. Er enthält konkrete Schritte zur
Verbesserung der Versorgung von Menschen, die aufgrund von
Streubomben mit schweren Behinderungen leben müssen, und ihrer
Familien. Opferhilfe richtet sich laut dem Verbotsvertrag an alle,
die aufgrund von Streubomben an physischen und psychischen
Verletzungen leiden oder wirtschaftlichen Schäden und
Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. Die international tätige
Organisation Handicap International unterstützt die Betroffenen durch
Projekte in vielen betroffenen Ländern.
Um Streubombenüberlebende und ihre Recht auf Inklusion in den
Mittelpunkt der Konferenz zu rücken, hat Handicap International mit
Unterstützung der deutschen und der kroatischen Regierung im Rahmen
der Konferenz eine "Nacht der Inklusion", ein inklusives Tanz- und
Sportevent, veranstaltet. Delegierte der anwesenden Staaten,
internationalen Institutionen und der Streubombenkampagne erlebten
gemeinsam eine intensive Performance von Tänzerinnen und Tänzern mit
und ohne Behinderung - darunter Ballerina Deana Gobac aus Zagreb, die
1995 bei einem Angriff mit Streubomben verletzt wurde. Beim
anschließenden Sitzvolleyball-Turnier spielten kroatische
paralympische Profis gemeinsam mit Streubombenüberlebenden,
Diplomaten und AktivistInnen aus verschiedenen Ländern. Umrahmt wurde
der unterhaltsame Abend von der Ausstellung "Barriere:Zonen" des
Bamberger Fotojournalisten Till Mayer mit berührenden Portraits von
Streubombenüberlebenden und anderen Menschen, die durch Krieg oder
Kriegsfolgen verletzt wurden.
Fotos zu Streubomben und zur "Night of Inclusion" finden Sie hier:
http://bit.ly/1H9JCC5
Pressekontakt:
Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit,
in Dubrovnik: +49 176/99 28 41 35, www.handicap-international.de