(ots) - Der Erfolg an der Wahlurne macht es möglich. Das
eigene Parteivolk folgt ihrer Vorsitzenden Angela Merkel auf dem
Modernisierungskurs. Nicht immer überzeugt, zuweilen murrend, aber
letztlich doch brav und folgsam. Die erste Ostdeutsche, die erste
Protestantin, die erste Frau an der CDU-Spitze wird eher respektiert
und bewundert, als geliebt und verehrt. Manch Parteifreund vermisst
die konservative Nestwärme, die alten Gewissheiten, wer Freund und
Feind ist. Die Königin der Realpolitik hat viele Positionen der
Altpartei aus dem Weg geräumt und die CDU langsam dort hingerückt, wo
Wahlen gewonnen werden: in die Mitte der Gesellschaft. Nur zur
Erinnerung, es handelt sich um die gleiche Partei, die vor Jahren mit
unseligen "Kinder statt Inder"-Kampagnen oder Unterschriftenlisten
gegen die doppelte Staatsbürgerschaft Wahlkampf getrieben hat. Die
Zeiten ändern sich, eine Partei kann nicht stehen bleiben. Der
bittere Preis ist die Öffnung der Parteienlandschaft nach rechts.
Dabei ist Merkel keine kühne Visionärin, die ihrer Zeit mit
innovativen Entwürfen vorauseilt. Sie steht für unerschütterlichen
Pragmatismus, der nicht an Traditionen festhält. Nur in wenigen
Momenten verlässt die Physikerin der Macht den Pfad des
moderierenden, sich lange nicht festzulegenden Regierungsstils. Die
Entscheidung, tausende Flüchtlinge aus Ungarn aufzunehmen, ist solch
ein aus der Not geborener Moment. Die Partei ist aufgewühlt und muss
sich erst mal wieder an die neuen Realitäten gewöhnen. Ein
schmerzvoller, aber notwendiger Prozess.
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