(ots) -
Montag, 28. September, 23.30 Uhr, im Ersten
Der Film begleitet Menschen in den letzten Monaten ihres Lebens,
befragt ihre Angehörigen und Mediziner. Zu sehen sind eine
holländische Ärztin, zu deren Alltag Sterbehilfe gehört, und ein
Schweizer Arzt, der immer wieder von deutschen Patienten um Hilfe
gebeten wird. Zu Wort kommen zudem Juristen, Ethiker und Politiker,
die unterschiedliche Standpunkte zu der geplanten Gesetzesänderung
vertreten.
Als Gabriele Auenmüller die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs
bekommt, schließt sie nicht aus am Ende zum Sterben in die Schweiz zu
fahren. Auch Karl Faltenbacher ist sich nach vielen Jahren mit einer
unheilbaren Krankheit sicher: Er wünscht sich ärztliche Sterbehilfe
und hat bereits Kontakt zu einem Arzt aufgenommen, der dazu bereit
ist. Helmut Meile, evangelischer Pfarrer im Ruhestand, leidet an ALS
im fortgeschrittenen Stadium. Sein Glaube, seine Familie und sein
Arzt haben ihm bisher über Ängste und Schmerzen hinweggeholfen. Wenn
die medizinische Kunst ausgereizt ist, hofft aber auch er, dass der
vertraute Arzt ihm beim Sterben helfen kann. Ob der Mediziner das
darf, darüber wird im November im Bundestag entschieden. Dann soll
ein neues Gesetz verabschiedet werden, das regelt, ob Ärzte Beihilfe
beim Suizid leisten dürfen oder ob ihnen dafür unter bestimmten
Umständen eine Strafe drohen kann.
Die Bundesärztekammer droht ihren Mitgliedern mit dem Entzug der
Berufserlaubnis, wenn sie Patienten bei der Selbsttötung helfen. Das
führt zu großen Unsicherheiten im Verhältnis Arzt -Patient. Und so
wählen manche Todkranke in ihrer Verzweiflung den Sprung aus dem
Fenster, den Griff zur Waffe oder die Fahrt ins Ausland.
Im Deutschen Bundestag zeichnet sich aktuell eine Mehrheit für
eine strafrechtliche Verschärfung der Sterbehilfe-Gesetzgebung ab.
Doch laut Umfragen wünscht sich die große Mehrheit der Deutschen,
ärztliche Beihilfe bei der Selbsttötung in Anspruch nehmen zu können.
Der Film von Ulli Wendelmann wird zudem am 5. November ab 22.35
Uhr in der Reihe "nah dran" im MDR FERNSEHEN gezeigt.
Pressekontakt:
MDR, Hauptabteilung Kommunikation, Margit Parchomenko
Tel.: (0341) 3 00 64 72 , presse(at)mdr.de