Lauterbach, 2015-09-29 â Zukunftstechnologien verĂ€ndern immer mehr klassische Handelspromotions und damit auch das Shopper-Verhalten. Die Integration sogenannter Beacons â kleine Sender, die Botschaften an Smartphones versenden â kann dem Erlebnis Einkauf neue Impulse geben. Wie die digitale Kundenansprache zukĂŒnftig am Point of Sale (POS) genutzt werden könnte, zeigen die STI Group und das Fraunhofer-Institut fĂŒr Materialfluss und Logistik IML auf der FachPack-Sonderschau âSmart Labellingâ in NĂŒrnberg.
(firmenpresse) - Auf dem Heimweg von der Uni fĂ€hrt Isabelle noch kurz zum Supermarkt, um ihren KĂŒhlschrank fĂŒrs Wochenende zu fĂŒllen. Ihr Smartphone ist wie ĂŒberall dabei. Unter den zahlreichen Apps, die sie installiert hat, ist auch die ihres LieblingshĂ€ndlers. Er informiert seine Kunden damit ĂŒber Sonderangebote und spezielle Promotions. Diese kommen dann meistens wie gerufen.
Als Isabelle den Markt betritt, erscheint auch gleich die erste Nachricht. Sie macht neugierig: âHol dir den Energy-Kick!â heiĂt es. Doch statt weitere Informationen zu geben, fordert die App zu einer Schatzsuche im Laden auf: Wenn Isabelle das Display findet, in dem der Drink angeboten wird, bekommt sie einen Rabatt und gleichzeitig die Chance auf ein Stuntman Action-Wochenende in Berlin. Eigentlich standen Energy-Drinks gar nicht auf ihrer Einkaufsliste, doch die Promotion klingt attraktiv, zumal das Smartphone ihr den Weg zum Display weist.
Ein bisschen fĂŒhlt sie sich in ihre Kindheit zurĂŒckversetzt, als es hieĂ âheiĂ oder kaltâ, denn die App zeigt ihr die Entfernung zum Display an und ob sie sich diesem nĂ€hert oder sich davon entfernt. So kann Isabelle das Erlebnis Schatzsuche in ihren Einkauf integrieren.
Als sie nur noch einen Meter von der Platzierung entfernt ist, erscheint auf ihrem Smartphone ein QR Code mit der Botschaft: âSTImulate â der Energy Drink fĂŒr deinen coolsten Kick des Tages. Jetzt ausprobieren zum Vorteilspreis! Heute nur fĂŒr dich 0,69 ⏠statt 0,99 âŹ. Einfach Coupon an der Kasse einlösen.â Zudem erfĂ€hrt sie, dass sie ein Stuntman Action-Wochenende in Berlin gewinnen kann, wenn sie ihren persönlichen Kickstart-Moment mit STImulate auf Facebook hochlĂ€dt.
âDen SpaĂ lasse ich mir nicht entgehenâ denkt sich Isabelle, entnimmt der Zweitplatzierung drei Dosen STImulate und setzt ihren Einkauf fort. Als die Kassiererin ihre EinkĂ€ufe scannt, zeigt sie ihr Smartphone mit dem QR-Code vor und bekommt den Rabatt von 0,90 ⏠direkt vom Kassenbon abgezogen.
Beacon in der Chep-Palette sendet die Botschaften
Ein Beacon, der in die Chep-Palette unter dem Display integriert ist, macht die Schatzsuche möglich. Der Mehrweg-LadungstrĂ€ger wird damit zu einem interaktiven Medium. Beacons sind kleine Sender, die ĂŒber die Bluetooth Low-Energy-Technology (BLE) dauerhaft ein Signal senden.
Ihre Reichweite kann von 0,30 â 100 m individuell eingestellt werden. Smartphones, die die BLE-Technologie ebenfalls unterstĂŒtzen, empfangen das Signal.
Noch gibt es im Handel keine Paletten mit integrierten Beacons, doch das könnte sich bald Ă€ndern. Das Fraunhofer-Institut fĂŒr Materialfluss und Logistik IML entwickelte die Idee, eine der Arretierungsschlitze der
Chep-Palette zu nutzen, um den Sender dort dauerhaft zu integrieren. âDa Beacons mit 20-30 Euro pro StĂŒck vergleichsweise teuer sind, war uns schnell klar, dass diese nicht als Wegwerfprodukt in ein Wellpapp-Display integriert werden könnenâ, so Philipp Wrycza, Projektleiter AutoID-Technologien vom Fraunhofer-Institut in Dortmund.
Daher könnte zukĂŒnftig ein Teil des Chep-Palettenpools mit den Beacons ausgestattet werden, so dass Markenartikler diese direkt mit der Palette mieten können. Gehen die Paletten nach Ablauf der Aktion an den Poolbetreiber zurĂŒck, werden sie von diesem geprĂŒft, der Content auf dem Beacon gelöscht und eine neue Promotion kann starten. Dies ist deutlich gĂŒnstiger als eine Feld-Installation, die zudem einen hohen Wartungs- und Pflegeaufwand mit sich bringt. Chep arbeitet aktuell an einem Feldtest zur Nutzung der Beacon-Technologie, der fĂŒr Anfang 2016 geplant ist.
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Interaktive Cross-Channel-Promotion mit geringem Aufwand
âDa viele unserer Displaylösungen auf Palette ausgeliefert werden, war uns im Austausch mit dem Fraunhofer-Institut sehr schnell klar, dass diese Idee fĂŒr unsere Kunden sehr interessant sein kann. Sie bekommen damit die Chance, mit geringem Aufwand eine interaktive Cross-Channel-Promotion durchzufĂŒhren.â, so Claudia Rivinius, Marketing Director der STI Group. Das von den Display-Experten des Unternehmens entwickelte Display fĂŒr die Eigenmarke STImulate besticht damit nicht nur durch seine auĂergewöhnliche Form und ein attraktives Design, sondern auch durch eine direkte Konsumentenansprache.
âWichtig ist, dass die Beacon-Informationen ĂŒber eine App aufgerufen werden können, die bereits viele User auf ihrem Smartphone installiert haben. Wenn die Bereitschaft zur Nutzung sich Ă€hnlich positiv entwickelt wie in unseren europĂ€ischen NachbarlĂ€ndernâ, so Rivinius, âdann hat diese Form der Promotion Potenzial, spricht sie doch den Spieltrieb und die Neugier der Konsumenten an.â
Die auf der FachPack 2015 zur Demonstration der Technologie genutzte App kommt vom Entwicklungsteam des Fraunhofer-Instituts. Sie ermöglicht eine sehr genaue Ermittlung der Distanz zwischen EndgerĂ€t und Beacon und damit eine optimale KonsumentenfĂŒhrung.
Auch ohne die Schatzsuche könnten die in Zweitplatzierungen integrierten Beacons genutzt werden, um den Shopper mit zusÀtzlichen Informationen zu versorgen.
Beacons in der Praxis
Die Ergebnisse eines Pilotprojekts von Gettings und der Net Mobile AG in 2014 zeigen, dass innerhalb des Installationsbereichs eines Beacons in DĂŒsseldorf 2.000 der potenziell 4.000 erreichbaren Nutzer angesprochen wurden. Im Rahmen dieses Pilotprojektes hat das Institut fĂŒr Electronic Commerce und Digitale MĂ€rkte der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen herausgefunden, dass ĂŒber die Beacon-Technologie ausgespielte Coupons zu einer 23-prozentigen Erhöhung der Ladenbesuche fĂŒhrten. Die Aufenthaltsdauer der Endkunden konnte um 31 Prozent verlĂ€ngert werden. Zudem haben die Coupons die Aufmerksamkeit der Nutzer erhöht, denn die Klickrate konnte Studienergebnissen zufolge um 331 Prozent gesteigert werden.
Sechs von zehn BundesbĂŒrgern ab 14 Jahren (63 Prozent) nutzen ein Smartphone, das sind 44 Millionen Menschen. FĂŒr die meisten ist das mobile EndgerĂ€t der wichtigste Alltagsbegleiter, der auch beim Einkauf nicht fehlen darf. Wenn er dann noch in den Dialog mit den Produkten tritt, entsteht ein Dialog zwischen Marke und Verwender.
Ăber die STI Group
Die STI Group bietet kreative und innovative Verpackungs- und POS-Lösungen, welche die Marken und Produkte ihrer Kunden schĂŒtzen und diese am POS in Szene setzen â effektiv und kosteneffizient.
Als Partner der Marken schafft die STI Group einen nachhaltigen Mehrwert fĂŒr ihre Kunden und macht diese am POS erfolgreich. Mehr als die HĂ€lfte der weltweit gröĂten KonsumgĂŒterhersteller (FMCG) sowie fĂŒhrende Handelskonzerne und Agenturen zĂ€hlen zu den Kunden der STI Group.
Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete 2014 mit rund 2.000 Mitarbeitern einen Umsatz von ĂŒber 290 Mio. ⏠und ĂŒberzeugt durch Innovationskraft und QualitĂ€t.