(ots) - Ein Aufatmen geht durch die Republik nach dem Ende
des Kita-Tarifstreits. Er war sehr lang, sehr hart und durchaus - im
übertragenen Sinn - nicht unblutig. Das ist legitim; es kann so
laufen, es muss aber nicht immer so laufen. Mit dem Scheitern der
Schlichtung waren Geduld und Wohlwollen im Land ausgereizt.
Leidtragende: an erster Stelle die Eltern, an zweiter die Kinder.
Dafür, dass die Arbeitgeber nun bei den Löhnen noch ein wenig
draufgepackt haben, wird sich die Gewerkschaft loben und loben
lassen. Wichtig dabei ist nicht zuletzt, dass vor allem Mitarbeiter
in den ersten sechs Berufsjahren stärker profitieren. Fazit: Alle
Beteiligten konnten ihr Gesicht wahren. Wahr ist: Die betroffenen
Kommunen können sich das Geld nicht drucken, viele sind finanziell am
Anschlag. Wahr ist aber auch: In den Kitas wird der Grundstein gelegt
für eine gute Entwicklung der Kinder. Oder eben nicht. Es gibt
republikweit zu wenige Erzieherinnen und Erzieher. Notwendig sind
nicht nur mehr von ihnen, sondern mehr gute. Anerkennung und
Attraktivität des Berufs spielen da eine wichtige Rolle. Gewiss, es
ist ein schmaler Grat, denn die klammen Kommunen haben viele Felder
zu beackern. Auch in den Kitas hat das Flüchtlingsthema die Szenerie
elementar verändert: Mit jedem Kind, das aus der Fremde kommt,
wachsen Herausforderung und Verantwortung des Erziehungspersonals.
Umso mehr gilt: Zu wenig und zudem womöglich nur mäßig gut
ausgebildetes pädagogisches Personal kann die Republik auf lange
Sicht weitaus teurer zu stehen kommen als ein Tarifabschluss, wie er
jetzt gefunden wurde - und wie er nun auch von der Gewerkschaftsbasis
akzeptiert werden sollte.
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