(ots) - Die USA haben den langjährigen
Spitzenreiter Niederlande als wichtigsten Exportmarkt der deutschen
Chemie abgelöst. Knapp zehn Prozent aller Ausfuhren von
chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen gingen 2014 in die Vereinigten
Staaten. Rund 16,5 Milliarden Euro erlösten die Unternehmen im Handel
mit US-amerikanischen Kunden, berichtet der Verband der Chemischen
Industrie (VCI) in Frankfurt. Auf die Niederlande entfielen 14,8
Milliarden Euro. Insgesamt erwirtschaftet Deutschlands drittgrößte
Branche 60 Prozent ihres Umsatzes von gut 190 Milliarden Euro mit dem
Auslandsgeschäft.
"Die Bedeutung der USA als Exportmarkt für unsere Produkte war
schon immer hoch, hat aber in den letzten Jahren durch das Erstarken
seiner Industrie für uns nochmals zugelegt. Und wir gehen davon aus,
dass das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA
(TTIP) einen zusätzlichen Schub auslösen würde", sagte Utz Tillmann,
Hauptgeschäftsführer des VCI.
Als Produktionsstandort im Ausland spielen die USA schon lange die
erste Geige in der globalen Strategie der deutschen Chemie: Die 130
Tochterunternehmen in den USA, in denen 70.000 Menschen arbeiten,
erwirtschafteten zuletzt einen Umsatz von 52 Milliarden Euro (Daten
2013). An zweiter Stelle der Auslandsstandorte folgte China mit gut
16 Milliarden Euro. Selbst die gesamte Region Asien (China, Japan,
Indien, Korea, Indonesien und Vietnam) erzielte im Vergleich dazu nur
drei Viertel (38,6 Mrd.) des US-Umsatzes.
Wie stark die Verflechtung der deutschen Chemieunternehmen mit den
USA inzwischen gediehen ist, zeigt auch ein Blick auf das Volumen der
Importe: Mit Einfuhren im Wert von 11 Milliarden Euro stehen die USA
als wichtigster außereuropäischer Handelspartner an Position vier der
Länderliste nach den Niederlanden, Belgien und der Schweiz.
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von mehr
als 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen
Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik,
Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den
Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie.
Die Branche setzte 2014 über 190 Milliarden Euro um und beschäftigte
rund 444.800 Mitarbeiter.
Unter https://www.vci.de/infografiken finden Sie ein
entsprechendes Diagramm in verschiedenen Anwendungen
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