(ots) - Nichts gegen die Bayern. Wirklich nicht.
Zuhause finden sich immer noch Utensilien aus meinen kindlichen
Fan-Tagen. Auch nichts gegen Rekorde. Acht Siege am Stück, vielleicht
neun oder wer weiß wie viel. Die außergewöhnlichen Zahlen gibt es
immer häufiger. Die Beurteilung davon ist auch nicht neu: Geht es
rein um Meisterschaftsbelange, wird die Fußball-Bundesliga immer
fader. Wenn der Erste den vermeintlichen Herausforderer 5:1 schlägt
und nach acht Spielen schon wieder sieben Zähler Vorsprung hat, ist
die These wahrlich nicht gewagt. Irgendwann demnächst stehen die
Bayern an Weihnachten mit der Meisterschale in München auf dem
Balkon. Ãœber die Langeweile zu lamentieren, hilft wenig. Alle werden
sich daran gewöhnen müssen. Ein Hans-Joachim Watzke hat es dieser
Tage treffend skizziert: Die Bayern 2015 sind nicht mit denen von vor
drei Jahren zu vergleichen, als die Borussia aus Dortmund den
Münchnern noch in die Suppe spuckte. Die Qualität - auch das
formuliert Watzke korrekt - ist beängstigend: Nicht nur in der
Stammelf, sondern - noch wichtiger - auf den Positionen 13 bis 20.
Fehlen Robben und Ribéry, wirbeln eben Costa und Coman. Wurschtegal.
Immer konstruierter wirken auch die Geschichten um potenzielle
Rüttler am Bayern-Thron. Klubs wie Mönchengladbach können das bei
glücklichen Fügungen gewisse Zeiträume. Aber dauerhaft? Selbst der
VfL Wolfsburg scheint an Grenzen zu stoßen und ist längst nicht so
stabil wie manche meinen - jedenfalls nicht in Bayern-Sphären. Und
wenn alle Stricken reißen, bleibt ja immer noch die Bayern-Option,
dem Kontrahenten mal schnell einen Star wegzukaufen.
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