(ots) - Das frei empfangbare Fernsehen in Deutschland muss
sich neu erfinden. TV-Produzent Nico Hofmann fordert im Gespräch mit
dem Mediendienst kress.de die Sender auf, sich den Herausforderungen
in einer veränderten Fernsehlandschaft zu stellen: "Wir sehen, dass
die Streamingdienste beim breiten Publikum angekommen sind. Niemand
in der Branche kann mehr stehen bleiben."
Streamingdienste wie Netflix und Amazon, aber auch Bezahlkanäle
wie AMC und HBO haben neue Formen seriellen Erzählens populär
gemacht. Diese Serien seien "die neuen Romane". Sie seien nicht für
Lesefaule, "sondern eben auch für eine sehr gebildete Schicht"
gemacht. Hofmann weiter: "Die Begeisterung ist inzwischen überall
angekommen, und das verändert die Sehgewohnheiten de Zuschauer.
Selbst meine 85-jährige Mutter sieht sie. Die Serien werden bei
Netflix konsumiert und staffelweise gekauft", so Hofmann im Interview
mit kress.de.
In Deutschland müsse sich jeder Fernsehmacher "überlegen, wie
komplex er erzählt". Hofmann und sein Unternehmen Ufa Fiction haben
nach eigener Einschätzung darauf reagiert - etwa mit der Serie
"Deutschland 83", die im November bei RTL startet.
Hofmann bestreitet, dass die Serie von vorn herein für den
internationalen Markt entwickelt wurde. "'Deutschland 83' ist für den
deutschen Markt gemacht." Zugleich ist er sich der Attraktivität
dieses deutschen Themas für Zuschauer im Ausland bewusst: "Es geht um
den deutsch-deutschen Konflikt, eine Spionage-Geschichte, eingebettet
in die Weltpolitik. Das ist natürlich zugebenermaßen ein Programm,
das fast überall verstanden wird."
Nico Hofmann ist sich sicher, dass hochwertige deutsche Programme
im Ausland ankommen. Eine britische Pressestimme hat ihm Mut gemacht:
"Der deutsche Fernsehmarkt", hieß es dort, "ist das neue
Skandinavien."
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