(ots) - Erfolgreiche Erpressung. Bayerns Ministerpräsident
Horst Seehofer (CSU) hat die beiden mitregierenden Koalitionsspitzen
Angela Merkel (CDU) und Sigmar Gabriel (SPD) am Nasenring durch die
politische Manege geführt und darf sich am Ende als Dompteur im
eigenen Lager feiern lassen. Die Totalblockade mit dem Kampfslogan
"Erdkabel statt Monstertrassen" war aus bayerischer Sicht ein voller
Erfolg. Die Mehrkosten für das Verbuddeln der zwei Stromleitungen
werden allerdings auf bis zu acht Milliarden Euro geschätzt. Mit den
Lex-Seehofer-Milliarden könnte man nach groben Schätzungen mehr als
50000 Wohnungen bauen, ganze Landstriche mit Kindergartenplätzen
versorgen oder unzählige Sprachkurse für Flüchtlinge finanzieren.
Auch der politische Preis ist hoch. Denn neben der Debatte um die
Mehrkosten stellen sich weitere Fragen. Warum werden bei den
bayerischen Stromtrassen Erdkabeln Vorrang eingeräumt, bei anderen
Trassenprojekten den Anwohnern aber Freileitungen zugemutet? Welche
Risiken für die Versorgungssicherheit sind mit Erdkabeln verbunden?
So sehen Experten bei den Projekten einen wesentlich höheren
Reparaturaufwand, da die Kabel metertief in der Erde vergraben und
damit weniger leicht zugänglich sind. Am Ende des Tages hieß es in
der Bundesregierung nur noch, lieber eine teure Leitung unter der
Erde als gar keine Leitung. Jeder Verbraucher zahlt allein für diese
beiden Trassen zusätzlich bis zu neun Seehofer-Euro im Jahr, bei
Industriebetrieben sind es schnell hunderttausende Seehofer-Euro. Das
schlechte Beispiel darf keine Schule machen.
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Florian Giezewski
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