(ots) - Hannover. Die rund 200.000 niedergelassenen Ärzte
und Psychotherapeuten stehen vor millionenschweren Mehrausgaben. Die
Industrie rechnet damit, dass im Zuge der neuen Gesundheitskarte ab
Mitte kommenden Jahres sämtliche Kartenlesegeräte ausgetauscht werden
müssen. Kosten: fast 100 Millionen Euro. Das erfuhr das
RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem 30 deutsche Tageszeitungen
angehören, aus Kreisen der schwarz-roten Bundesregierung. Hintergrund
sind Bedenken des in Bonn ansässigen Bundesamtes für Sicherheit in
der Informationstechnik (BSI). Demnach hat sich inzwischen
herausgestellt, dass die bisherigen Kartenlesegeräte, mit denen Ärzte
sensible Patientendaten ein- und auslesen können, nicht ausreichend
vor dem Zugriff unbefugter Dritter geschützt sind. Als neuralgischer
Punkt erweist sich das Gehäuse der knapp 400 Euro teuren
elektronischen Apparate im Westentaschenformat. Die bislang
verwendeten Plastikhüllen sind nicht in der Lage, Daten abzuschirmen
und Hacker davon abzuhalten, in die Krankenakten von Patienten
Einsicht zu nehmen. Die jetzt vom BSI monierten Lesegeräte waren erst
vor vier Jahren mit der bislang gültigen Gesundheitskarte eingeführt
worden. Nach RND-Informationen kämpft die Industrie zurzeit neben den
Kartenlesegeräten mit weiteren Schwierigkeiten bei sogenannten
Konnektoren, dem digitalen Herzstück der neuen Vernetzung. Mit der
Produktion betraut sind die Deutsche Telekom sowie die Compu Group.
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