(ots) -
- KfW untersucht in einer gemeinsamen Studie mit den Förderbanken
BPI, CDP und ICO den KMU-Sektor in Deutschland, Frankreich,
Italien und Spanien
- Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise für KMU in den vier
größten europäischen Volkswirtschaften noch immer spürbar
- Schwache Investitionen und Innovationen gefährden zukünftige
Wettbewerbsfähigkeit Europas
- Nationale Förderbanken spielen wichtige Rolle bei der
Bewältigung der spezifischen Herausforderungen in den jeweiligen
Ländern
Trotz unterschiedlicher Strukturmerkmale und wirtschaftlicher
Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern sind kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) eine zentrale Triebfeder für nachhaltiges Wachstum
in Europa. Laut einer gemeinsamen Studie der europäischen
Förderbanken KfW, BPI (Frankreich), CDP (Italien) und ICO (Spanien)
hat es in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien im Jahr 2013
insgesamt mehr als 13 Millionen KMU gegeben. KMU repräsentieren mehr
als 98 % aller Unternehmen, beschäftigen mehr als die Hälfte aller
Arbeitnehmer und haben einen erheblichen Anteil an der Wertschöpfung
in diesen Ländern.
Vor allem in Frankreich, Spanien und Italien zeigten sich KMU
besonders verwundbar gegenüber der Finanz- und Wirtschaftskrise und
leiden noch heute unter deren Folgen. Aufgrund verschlechterter
Geschäftsaussichten und anhaltender Schwierigkeiten bei der
Finanzierung haben viele KMU in diesen Ländern ihre Investitions- und
Innovationsaktivitäten stark zurückgefahren. Auch in Deutschland
liegen Investitionen und Innovationen von KMU weiterhin deutlich
unter dem Vorkrisenniveau. Haben in den Jahren 2006-2008 noch über 36
% aller KMU Innovationen eingeführt, waren es im Zeitraum 2011-2013
weniger als 26 %.
Die Studie macht zugleich deutlich, dass sich die europäischen KMU
im globalen Wettbewerb nur durch Qualität und Innovation behaupten
können. Auch die fortschreitende Digitalisierung, der zu erwartende
Anstieg der Energiekosten und die alternde Bevölkerung stellen die
Unternehmen vor große Herausforderungen, bieten aber auch Chancen. Um
diese nutzen und langfristig wettbewerbsfähig bleiben zu können, sind
verstärkte Investitionen und Innovationen auf Seiten der KMU
erforderlich.
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW sagt: "Die Ergebnisse der
Untersuchung machen deutlich, dass europäische Initiativen wie der
Juncker-Plan durch gezielte Maßnahmen für KMU auf nationaler Ebene
ergänzt werden müssen. Die strukturellen Unterschiede auf den
jeweiligen Märkten und die spezifischen Herausforderungen in den
einzelnen Ländern können so am besten berücksichtigt und bewältigt
werden. Nationale Förderbanken wie BPI, CDP, ICO und KfW können hier
mit passgenauen Finanzierungsinstrumenten unterstützen. Sie haben in
ihren jeweiligen Märkten erfolgreich Lösungen für KMU entwickelt und
stehen in engem Austausch, um von den Erfahrungen der europäischen
Partner zu profitieren. In Deutschland werden wir vor allem die
Themen Innovation, Unternehmensnachfolge und Gründungen verstärkt
angehen müssen."
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