(ots) - Vor dem am Abend ausgestrahlten "ARD-Check"
kommentiert kress-Chefredakteur Bülend Ürük die Situation bei den
öffentlich-rechtlichen Sendern:
ARD und auch ZDF haben einen öffentlichen Auftrag, sind der
Gesellschaft verpflichtet und verschweigen in Sonntagsreden
üblicherweise nie, dass sie sich (eigentlich) dem kantschen
Aufklärungs-Anspruch verpflichtet fühlen. Kritik und Kontrolle prägen
Kerngeschäft und Auftrag; um die Unabhängigkeit der professionellen
Kritiker zu schützen, gibt es ausreichend Ressourcen, die aus dem
grundsoliden Rundfunkbeitrag gespeist werden. Nur zwischen Anspruch
und Realität klaffen große Lücken. Ein mächtiges Unternehmen, das
Kritik als Geschäftsmodell verfolgt, lässt intern keine Kritiker zu.
Weder an der Spitze noch an der Basis. Die jüngsten kritischen
Reflexionen der BR-Fernsehdirektorin Bettina Reitz und des
ZDF-Kultur-Hierarchen Wolfgang Herles just nach dem Ausscheiden aus
dem Anstalts-Dienst sind nur verstörende Zeichen für eine
jahrzehntelange Entwicklung - interne Kritik zu Fehlentwicklungen ist
nicht nur unerwünscht, sondern wird mit rigidem Karriereentzug
bestraft. Kritiker - ganz gleich zu welchem Thema - werden als
Nestbeschmutzer ausgegrenzt und ausgesondert, weil sie der privaten
Konkurrenz und der missgünstigen Medienkritik nur die Stichworte
geben. So musste ein altgedienter ARD-Mitarbeiter, der sich kritisch
in einem "Spiegel"-Interview äußerte, miterleben, wie ein führender
ARD-Moderator in der Jury des Hans-Joachim-Friedrich-Preises
regelrecht ausrastete und wieder zum "Sie" wechselte.
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