(ots) - KOMMENTAR · PEGIDA
Galgenvögel Pegida marschiert, zelebriert in abstoßender Weise den
ersten Jahrestag der organisierten Dumpfheit und verhöhnt den
freiheitlichen Staat. Jene, die sich scheinheilig um das Abendland
sorgen, das ohnehin nie so christlich war, wie es seine
selbsternannten Hüter wähnen, bemänteln mit ihren mediokren
Argumenten ihr eigentliches Ziel: Hass zu säen und all jene in
Misskredit zu bringen, die nicht in ihr grobgestricktes Weltbild
passen: Migranten, Muslime, Linke, Politiker jeder Couleur, die sich
ernsthaft um eine Gesellschaft bemühen, in der jeder einen Platz
findet - sogar die Gegner, denen Liberalität nicht in den Kram passt.
Viel zu lange hat der Staat weggeschaut und versucht, die widerlichen
Aufmärsche als Spinnerei abzutun. Doch Hetzparolen sind kein
Dresdener Lokalkolorit, sie fördern eine radikalisierte Stimmung, die
jederzeit in blinde Gewalt münden kann - an jedem Ort in Deutschland.
Davon zeugen 520 Angriffe auf Asylbewerbereinrichtungen in diesem
Jahr ebenso wie das feige Attentat auf Henriette Reker in Köln. Nun
mahnt Bundesjustizminister Heiko Maas: Wer Straftaten begeht, hat
Konsequenzen zu gewärtigen. Das ist kaum mehr als der Versuch eines
aufgescheuchten Lehrers, seine Pappenheimer in den Griff zu bekommen.
Doch hier demonstriert keine Rasselbande, da sind veritable
Galgenvögel darunter. Um ihrer habhaft zu werden, ist es vielleicht
schon zu spät - Köln wäre erst der Anfang gewesen.
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Ulrike Sosalla
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