(ots) - Die Familiensynode in Rom hat gezeigt, wie
schwer es der Kirche weiterhin fällt, sich an die Lebenswirklichkeit
der Menschen anzunähern. Scheidungen, Lebenspartnerschaften,
Patchworkfamilien - das sind Themen, die das Zusammenleben heute
bestimmen. Ob die Kirche diese Lebensformen akzeptiert, ist immer
mehr Menschen egal, aber eben nicht allen. Es gibt Gläubige, die sich
wünschen würden, in ihrer Situation auf den Segen der Kirche
vertrauen zu können. Doch diese Erwartungen konnte die Familiensynode
wohl nicht erfüllen. Wer nicht nach den Regeln der Kirche lebt,
bleibt auch in Zukunft nur geduldet. Die Gläubigen werden darauf
reagieren - mit weiter steigenden Zahlen bei den Kirchenaustritten.
Dessen ist man sich im Bistum Regensburg bewusst und hat eine neue
Initiative gestartet. Jetzt wird endlich geredet - und das ist gut!
Denn wer vor dem Austritt noch den Kontakt sucht, der hat nicht ganz
mit der Kirche abgeschlossen. Wie der Pilotversuch von Pfarrer Ammer
zeigt, sind das gar nicht so wenige Gläubige. Wenn die Wut verraucht
ist, ist vielleicht Platz geschaffen für einen Neuanfang. Aber selbst
wenn dieser Neuanfang nicht mehr unter dem Dach der Kirche sein kann,
hat sich das Gespräch dennoch gelohnt. Denn Bischof Rudolf
Voderholzer wird in Zukunft sehr viel genauer wissen, was die
Gläubigen vertreibt. Es liegt an der Kirche, daraus Lehren zu ziehen.
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