(ots) -
Sperrfrist: 27.10.2015 14:30
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Am heutigen 27. Oktober 2015 trafen sich mehr als 100 Vertreter
von Pflegeeinrichtungen, Kassen und Politik zur 5.
bpa-Qualitätskonferenz. Dabei ging es unter anderem um die geplante
Zusammenlegung der Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und
Altenpflege, die bisherigen Erfahrungen bei der Vereinfachung der
überbordenden Dokumentationspflichten und die Auswirkungen des 2.
Pflegestärkungsgesetzes.
Am kommenden Donnerstag findet im Sozialausschuss des Thüringer
Landtags eine Expertenanhörung unter anderem zur sogenannten
generalistischen Ausbildung statt, an der auch der bpa Thüringen als
mitgliederstärkster Verband im Bereich ambulanter und stationärer
Pflegeeinrichtungen teilnimmt. Die Vorsitzende des bpa, Margit
Benkenstein, fordert die Landesregierung auf, das Gesetz im Bundesrat
abzulehnen: "Experten aus vielen Pflegeberufen lehnen die
Zusammenlegung ab, da diese Gleichmacherei unterschiedlicher Berufe
mit Qualitätsverlust und Kostensteigerungen einhergeht. In der
Altenpflege wird zudem ein massiver Rückgang der Ausbildungszahlen
prognostiziert. Die Landesregierung macht sich in Kampagnen für den
Pflegeberuf stark; dann erwarten wir auch ein entsprechendes
Engagement auf Bundesebene."
In einem Expertengespräch zur Entbürokratisierung der
Pflegedokumentation zogen die beteiligten Fachleute eine positive
Bilanz. Nach entsprechenden Schulungen von Multiplikatoren hat sich
bereits jede vierte Einrichtung in Thüringen für das Projekt
angemeldet, das die Bundesregierung zu Jahresbeginn auf den Weg
gebracht hat. In enger Abstimmung mit dem Medizinischen Dienst der
Krankenkassen und der Heimaufsicht wird die Dokumentation
vereinfacht, damit mehr Zeit für die Pflege am Menschen bleibt.
An die Adresse der Pflegekassen gerichtet, erneuerte Benkenstein
die Forderung des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa), gleiche Vergütungen der Pflegeleistungen wie in den
alten Bundesländern zuzulassen. Dies sei auch wichtig, um
konkurrenzfähige Gehälter zahlen und Fachkräfte halten zu können.
"Wir brauchen die Fachkräfte in Thüringen. Ohne höhere Pflegeentgelte
riskieren wir die Abwanderung nach Westdeutschland." Benkenstein
machte darauf aufmerksam, dass in Thüringen nicht nur geringe
Personalkosten anerkannt werden, sondern auch die von Pflegekassen
und Sozialhilfeträger anerkannten Sachkosten zum Beispiel für den
Lebensmitteleinkauf deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt
zurückbleiben. bpa-Geschäftsführer Herbert Mauel gab einen Überblick
über die Auswirkungen des 2. Pflegestärkungsgesetzes auf die
Pflegebedürftigen und die Einrichtungen in Thüringen. Durch die
Umstellung der drei bekannten Pflegestufen auf fünf Pflegegrade
sollen Pflegebedürftige und Angehörige entlastet werden. In der
ambulanten Versorgung wirkt sich das spürbar aus, in den Pflegeheimen
droht hingegen eine Nullnummer.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 9.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon mehr
als 200 in Thüringen) die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
275.000 Arbeitsplätze und circa 21.000 Ausbildungsplätze.
www.youngpropflege.de. Das investierte Kapital liegt bei etwa 21,8
Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Kontakt: Thomas Engemann, bpa -Landesbeauftragter Thüringen, Tel.:
0361/653 86 88, www.bpa.de