(ots) - Vier Jahre lang ignorierte Amerika Teheran wegen
der einseitigen, auch militärischen Unterstützung Assads. Jetzt
stimmte US-Präsident Barack Obama der Teilnahme Irans an den morgigen
Friedensgesprächen in Wien zu.
Entgegen allen bisherigen Beteuerungen ist Amerika jetzt bereit,
Bodentruppen in Syrien einzusetzen; wenn auch in vorerst sehr
begrenztem Umfang. Mit dem Ziel, zusammen mit gemäßigten
Anti-Assad-Kämpfern die radikale Terrormiliz "Islamistischer Staat"
(IS) erfolgreicher als bislang zu bekämpfen.
Washington geht von der richtigen Lagebeurteilung aus, dass der
Weg zu einer politischen Lösung nur ohne IS geebnet wird, der
folglich besiegt werden muss. Da dies offensichtlich durch
US-Luftschläge allein nicht gelingt, sieht sich Präsident Obama
genötigt, doch noch grünes Licht für den Einsatz am Boden zu geben.
Aber selbst ein Sieg über den IS bringt noch keine Lösung. Die
Front zwischen denen, die mit Unterstützung Washingtons Assad stürzen
wollen und denen, die wie Moskau und Teheran an ihm festhalten,
bleibt. Da die heimischen Assad-Gegner zerstritten und zersplittert
sind, wären sie schwerlich in der Lage, das Land zu befrieden. Das
legt einen weiteren Kurswechsel Amerikas nah: Es wird akzeptiert,
dass Assad vorerst im Amt bleibt und Teil der politischen Lösung
wird.
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