(ots) - Die SPD sortiert sich an zentraler Stelle neu: Die
bisherige Generalsekretärin Yasmin Fahimi, die noch vor rund drei
Wochen angekündigt hatte, sie wolle auch nach dem bevorstehenden
Bundesparteitag ihren Job weitermachen, wird offenbar gegen ihren
Willen ins Arbeitsministerium von Andrea Nahles "wegbefördert". Ein
Rauswurf zweiter Klasse. SPD-Chef Sigmar Gabriel ist mit der früheren
Gewerkschafterin im Zentrum sozialdemokratischer Parteiarbeit nie
wirklich glücklich geworden. Politisch sendeten sie mitunter
gegensätzliche Signale - wie Anfang des Jahres, als es um die Haltung
zum Umgang mit Pegida ging. Schlimmer jedoch war, dass Fahimi, anders
als etwa Vorgängerin Andrea Nahles oder einst Franz Müntefering, nie
wirklich Akzente für die Wahrnehmbarkeit der Sozialdemokratie setzen,
die Partei nie profilieren konnte. Und dies in einer Zeit, in der der
Vorsitzende als Bundesminister in die Kabinettsdisziplin eingebunden
und somit auf diesem Feld nur bedingt handlungsfähig ist. Die
Unzufriedenheit mit Fahimi war groß, die Ablösung konsequent.
Auf dem Parteitag Mitte Dezember wird die SPD die Weichen für den
Wahlkampf 2017 stellen. Will sie aus dem 25-Prozent-Umfrage-Ghetto
ausbrechen und einer schwächelnden Union im Kampf um die
Kanzlerschaft Paroli bieten, muss Fahimis Nachfolgerin ein
politisches Schwergewicht sein. Die Personalie wird für Sigmar
Gabriel, der vergangene Woche signalisierte, als Kanzlerkandidat
bereit zu stehen, die letzte Chance auf Erfolg.
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Engelbert Greis
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