"Pflegepolitik im Blindflug" / bpa weist auf gravierenden Abbau von Pflegeplätzen hin, während der Bedarf steigt

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(ots) - Der Vorsitzende der Landesgruppe
Baden-Württemberg des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa), Rainer Wiesner, sieht in einem aktuellen
Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Befürchtungen
bestätigt, die der bpa bereits bei einer Landtagsanhörung im Sommer
geäußert hatte: "Wenn die Experten einen Bedarf an fast 30.000
zusätzlichen Heimplätzen innerhalb der nächsten 15 Jahre sehen und
das Land gleichzeitig Einrichtungen dazu zwingt, Plätze abzubauen,
dann befindet sich die Politik offensichtlich im Blindflug."

Das IW erwartet bis zum Jahr 2030 eine Zunahme der
Pflegebedürftigen um 34 Prozent. Da in Baden-Württemberg deutlich
weniger Menschen in der Familie gepflegt werden als in anderen
Bundesländern, sei deshalb ein Ausbau der professionellen Pflege
notwendig. "Das IW spricht von 29.000 zusätzlich benötigten
stationären Plätzen. Wir werden aber stattdessen einen beispiellosen
Abbau von stationären Pflegekapazitäten erleben, wenn jetzt nicht
gegengesteuert wird", warnt Wiesner.

Grund dafür ist die Landesheimbauverordnung, die bis 2019 von den
Bestandseinrichtungen umgesetzt werden muss. Allein durch das
Doppelzimmerverbot könnten dort rund 17.000 Plätze wegfallen. Hinzu
kommen - in erheblichem Maße - weitere Plätze, die aufgrund anderer
Anforderungen der Landesheimbauverordnung in den
Bestandseinrichtungen nicht mehr genutzt werden dürfen.

Der bpa-Landesvorsitzende Wiesner fordert deshalb erneut, diese
Fehlentwicklung durch eine längere Übergangsfrist abzufedern. "Die
Politik darf nicht sehenden Auges Plätze in der stationären Pflege
vernichten, zumal bekannt ist, dass der Bedarf deutlich steigt. Das
würde bedeuten, dass schon bald Pflegebedürftige und deren Angehörige
keine angemessene Pflege und Versorgung mehr finden."





Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 9.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
1.000 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
275.000 Arbeitsplätze und circa 21.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 21,8 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Für Rückfragen: Stefan Kraft, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0711/96 04 96-0, www.bpa.de


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Datum: 03.11.2015 - 10:01 Uhr
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