(ots) - Berlin. Die Bundeswehr wird stärker als bisher
die Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland unterstützen.
Entsprechende Pläne wird Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen
(CDU) nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND),
dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören (Mittwochausgaben), am
heutigen Mittwoch im Kabinett vorstellen. Ziel ist es, lokale Kräfte
und ehrenamtliche Helfer zu entlasten. Nach Angaben aus dem
Ministerium sind inzwischen bundesweit mehr als 6000 Angehörige der
Bundeswehr zum Teil im Schichtbetrieb dauerhaft in der
Flüchtlingshilfe eingebunden. In sämtlichen Auslandseinsätzen der
Bundeswehr befinden sich aktuell 2900 Soldatinnen und Soldaten.
Ministerin von der Leyen sagte dem RND, es sei großartig, was
insbesondere ehrenamtliche Kräfte für Flüchtlinge leisten. Die Helfer
brauchten aber auch ihrerseits Hilfe. "Diese positive Energie und der
feste Wille, den vor Krieg und Terror Geflohenen, aber auch der Welt
die menschliche Seite unseres starken Landes zu zeigen, dürfen nicht
erlahmen." Daher richte sich die Bundeswehr darauf ein, dauerhaft mit
ihrem Personal und ihrer großen Erfahrung in Führung und Organisation
mit anzupacken. "Die Flüchtlingshilfe wird zu einer wichtigen
zusätzlichen Aufgabe für die Soldatinnen und Soldaten der
Bundeswehr", sagte von der Leyen. Das Ministerium plant demnach
Hilfeleistungen in folgenden Bereichen:
- Unterstützung bei Betrieb von Unterkünften, Wartezentren und
Drehkreuzen,
- Hilfe bei der Versorgung und Registrierung von Flüchtlingen,
- Verteilung von Gütern, Transporte aller Art,
- Ausweitung der Aktion "Helfende Hände", bei der rund um die Uhr
Bundeswehrangehörige auf Abruf bereit stehen, um bei zeitlich
begrenzten Projekten mit anzupacken.
Ab Mitte November werde das Zentrum Innere Führung der Bundeswehr
in Koblenz Lehrgänge für Führungspersonal der Streitkräfte anbieten,
berichtet das RND. Der neue Lehrplan reiche von rechtlichen
Grundlagen der Flüchtlingshilfe über die Vermittlung interkultureller
Kompetenzen bis zur Zusammenarbeit mit zivilen Organisationen, wie
THW und dem Rotem Kreuz. Parallel dazu arbeite die Bundeswehr mit
UN-Experten an neuen und besseren Unterbringungsmöglichkeiten. Dabei
gehe es unter anderem um Modulbauhäuser, die in Hangars, Sport- und
Industriehallen als sogenannte "Haus-in-Haus-Lösung" aufgestellt
werden können. Flüchtlingen, besonders Familien, Frauen und Kindern,
sollten diese Modulbauhäuser ein höheres Maß an Privatsphäre bieten,
als das bisher in vielen größeren Hallenunterkünften der Fall sei.
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