(ots) - "Dia da Independência Nacional", so nennen die
Angolaner einen der wichtigsten Tage im Jahr. Gemeint ist der
angolanische Unabhängigkeitstag, der am 11. November in ganz Angola
gefeiert wird. Die Frage, ob tatsächlich alle Bewohner des
südwestafrikanischen Staates diesen Tag feiern können, ist nicht ganz
abwegig. Es ist schon 40 Jahre her, seit die portugiesischen Besatzer
das Land verlassen haben und doch herrscht immer noch große Armut.
Ein kleiner Teil der Bevölkerung profitierte vom Wirtschaftsboom
durch Bodenschätze wie Diamanten und Erdöl, aber ein Großteil lebt
weiterhin unter katastrophalen Bedingungen. 70 % der Bevölkerung
haben keinen Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und nur
40 % zu ausreichend reinem Trinkwasser. Jährlich sterben tausende
Menschen an Krankheiten wie Durchfallerkrankungen oder
Atemwegsentzündungen.
Mit diesen Tatsachen sieht sich auch das Friedensdorf-Einsatzteam
konfrontiert, das sich seit dem 2. November in der Hauptstadt Angolas
befindet, um den Charterflug von dort aus vorzubereiten. "Wir sehen
hier weiterhin viele Kinder mit schlecht bis gar nicht versorgten
Wunden. Diese Wunden stammen oft von schmerzhaften
Knochenentzündungen oder Verbrennungen".
So auch bei dem kleinen Isaias.
Die Diagnose lautete: großflächige Verbrennungen an 70 % der
Körperoberfläche mit offenen Wundflächen an 46 %. Bei einer
Gasexplosion im Februar dieses Jahres hat sich der Junge schwer
verletzt. Sein schlechter Ernährungs- und Allgemeinzustand
verhinderten fast seine Chance auf Heilung in Deutschland. "Es musste
sichergestellt sein, dass der Junge direkt in einem Krankenhaus
unterkommt- er hätte nicht länger warten können", unterstreicht das
Einsatzteam. Glücklicherweise kam tatsächlich die Zusage eines
deutschen Krankenhauses, den Jungen direkt und kostenlos zu
behandeln. Der Friedensdorf-Schützling musste auf einer
Vakuummatratze transportiert werden, so schwer und schmerzhaft waren
die Verletzungen.
Ein halbes Jahr später ist das Unglaubliche wahr geworden: Nach
zahlreichen Operationen hat Isaias alles überstanden und darf
zusammen mit weiteren genesenen Kindern mit dem Charterflug am
10.11.2015 zurück zu den sehnsüchtig wartenden Familien fliegen.
Im Charterflugzeug, das einmal mehr maßgeblich durch die
"Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks finanziert wird, befinden
sich aber nicht nur genesene Kinder, sondern auch fast sechs Tonnen
Hilfsgüter wie Brausetabletten, Gehhilfen, Verbandsverbandsmaterial
und Bekleidung. Sie werden von den angolanischen
Friedensdorf-Partnern "Kimbo Liombembwa" in Empfang genommen und zur
Verbesserung der Versorgungslage vor Ort eingesetzt. Am 13.11.2015
werden die Crew der ukrainischen Fluggesellschaft Yanair und die
Friedensdorf-Begleiter dann eine andere Kindergruppe nach Deutschland
bringen. Mit den verletzten Jungen und Mädchen reisen große
Hoffnungen, schnell gesund zu werden und eine zweite Chance auf ein
eigenständiges Leben zu bekommen.
Blog zum Angola-Hilfseinsatz:
http://friedensdorf-onlinereport.de/category/hilfseinsaetze/
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