(ots) - "Bild"-Krisenreporter Paul Ronzheimer
räumt mit seinem Ruf als Ego-Journalist auf. "Mich ärgert es, wenn
ich als 'Selfie-Journalist' kritisiert werde, nur weil es Bilder von
mir in gefährlichen Situationen gibt", sagt Ronzheimer im Interview
des "medium magazin". "Ich bin kein 'Cool Guy', der im Mittelpunkt
stehen will. Ich will Geschichten transportieren."
Der 30-Jährige spricht selbst von einer "Sucht nach Geschichten,
nach dem Nahe-Dran-Sein". Die Ruhelosigkeit treibt ihn ständig zu den
Krisenherden der Welt. Ronzheimer war auf dem Maidan, in Afghanistan,
saß in einem Schlepperboot vor der türkischen Küste und flüchtete mit
jungen Syrern nach Europa. Seine Erlebnisse dokumentiert er in der
Zeitung, als Video, auf Twitter und Periscope.
Ronzheimer kritisiert im Interview Kollegen, die nur vorgeben,
nahe an ihren Protagonisten zu sein. "Für mich ist das Doppelmoral,
wenn teilweise dieselben Journalisten sich über meine angeblich zu
große Nähe pikieren, aber in Wahrheit genau das Gleiche wollen."
Viele Journalisten feierten, wie tief drin im Geschehen viele
Reporter von "Vice" seien, kritisierten jedoch genau das bei ihm.
Persönlich schaut Ronzheimer herab auf Reporter, die sich nur aufs
Hoteldach stellen und "Agenturmeldungen abblasen": "Die haben eben
jetzt Angst, dass ihre Balkon-Aufsager-Videos aussterben werden."
Das komplette Interview von Stephan Seiler steht im "medium
magazin" 11-2015, Seite 50 bis 55. "medium magazin" ist für alle
Geräte im iKiosk verfügbar unter http://bit.ly/Medium-Digital.
Einzelhefte und Abos gibt es unter
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Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin medium magazin,
annette.milz(at)mediummagazin.de, 069-95297944