(ots) - Die Fachforen Internationalisierung und Autonome
Systeme haben auf der dritten Sitzung des Hightech-Forums erste
Zwischenergebnisse präsentiert. Zudem wurde ein Strategieprozess
angestoßen, in dem Ziele, Strukturen und Rahmenbedingungen dafür
festgelegt werden, wie sich Deutschland als Forschungs- und
Innovationsstandort der Zukunft entwickelt.
In acht Fachforen berät das Hightech-Forum die Bundesregierung bei
der Weiterentwicklung der neuen Hightech-Strategie. Das Fachforum
Internationalisierung erarbeitet dabei Vorschläge, wie sich
Wissenschaft und Innovation durch internationale Kooperationen
stärken lassen. Auf der dritten Sitzung des Hightech-Forums wurden
nun erste Zwischenergebnisse vorgestellt. Sie beruhen auf einer
Expertenbefragung von Führungspersönlichkeiten aus innovativen
Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen.
Jürgen Mlynek, Professor am Institut für Physik der
Humboldt-Universität Berlin und Sprecher des Fachforums
Internationalisierung, unterstreicht die Bedeutung des Themas:
"Internationalisierung von Wissenschaft und Wirtschaft ist kein
Selbstzweck. Sie dient der internationalen Kooperation, aber auch der
Sicherung und Steigerung des Lebensstandards im eigenen Land. Der
Fokus der Internationalisierung sollte nicht nur auf Forschung,
sondern auch auf Innovation liegen."
Die Thesen der Experten für einen zukunftsfähigen deutschen
Forschungs- und Innovationsstandort adressieren drei Dimensionen von
Internationalisierung:
- Deutschland in der Welt - deutsche Exzellenz in Wissenschaft und
Innovation im Ausland sichtbar machen.
- Die Welt in Deutschland - attraktiv sein für die besten Köpfe
aus Wissenschaft und Wirtschaft, für Investoren und Innovatoren.
- Deutschland international vernetzen - globale
Zukunftstechnologien und -märkte erschließen, strategische
Kooperationen ausbauen und den internationalen Rechtsrahmen
mitgestalten.
Die Mitglieder des Fachforums werden bis Ende des Jahres konkrete
Instrumente vorschlagen, um Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zu
unterstützen, ihre Internationalisierungsstrategien in Forschung und
Innovation weiter zu entwickeln.
Auf der Sitzung des Hightech-Forums stellte auch Henning
Kagermann, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften
(acatech), das Fachforum Autonome Systeme vor. Dessen Schwerpunkt
sind technische Systeme wie Roboter und Fahrzeuge, die komplexe
Aufgaben in unstrukturierten und herausfordernden Umgebungen ohne
(ständige) menschliche Kontrolle bewältigen können.
Kagermann erläuterte die von über 60 Experten aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten Anwendungsfelder und
Herausforderungen autonomer Systeme. "Diese nächste Generation
autonomer Systeme prägt nicht nur die Produktion und die Mobilität
der Zukunft. Sie unterstützt die Menschen in alternden Gesellschaften
in ihrem Wohnumfeld ebenso wie die Erkundung menschenfeindlicher
Umgebungen wie der Tiefsee", betonte der Sprecher des Fachforums.
Die Experten sehen für die Weiterentwicklung und den Einsatz
autonomer Systeme auch übergreifende technologische
Herausforderungen: beispielsweise im Bereich der IT- und
Cyber-Sicherheit oder im Aufbau der notwendigen IT-Infrastruktur und
eines Hochleistungsinternets. Entscheidend sei, dass die neue
Generation autonomer Systeme wirtschaftlich betrieben werden kann und
trotz möglicher Risiken die Akzeptanz der Nutzer findet. Das
Fachforum erarbeitet daher neben konkreten Empfehlungen zur
Entwicklung von Technologien und Geschäftsmodellen auch gezielte
Vorschläge, wie die gesellschaftlichen und rechtlichen
Rahmenbedingungen für den Einsatz autonomer Systeme gestaltet werden
können.
Um eine gesellschaftliche Debatte über die Entwicklung des
deutschen Forschungs- und Innovationsstandortes der Zukunft
anzuregen, haben die Mitglieder des Hightech-Forums einen
Strategieprozess angestoßen. Dabei sollen strategische Leitlinien
beschrieben und prioritäre Handlungsfelder benannt werden. Ziel ist,
globale und nationale Trends in Bezug auf das Innovationssystem zu
beschreiben und notwendige Veränderungen für Strukturen, Prozesse und
Rahmenbedingungen abzuleiten.
Das Hightech-Forum
Das Hightech-Forum begleitet und berät die Bundesregierung bei der
neuen Hightech-Strategie bis zum Ende der Legislaturperiode 2017. In
dem zentralen Beratungsgremium versammeln sich 18 berufene Experten
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Geleitet wird das
Hightech-Forum von den beiden Vorsitzenden Reimund Neugebauer,
Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und Andreas Barner, Präsident
des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Gemeinsam mit der
Politik erarbeiten die Experten konkrete Empfehlungen zur Umsetzung
der Hightech-Strategie, diskutieren aktuelle Entwicklungen der
Innovationspolitik und formulieren neue Forschungsaufgaben.
Mehr Informationen zum Hightech-Forum, zu seinen Fachforen und
Mitgliedern erhalten Sie unter: www.hightech-forum.de
Pressekontakt:
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