(ots) - Nicht nur wegen der Kirchensteuer, sondern weil
es ihnen an Interesse für Religion und Glaube mangelt, verlassen
mittlerweile Menschen am häufigsten ihre Glaubensgemeinschaft. Zu
diesem Ergebnis kommt ein Vergleich zweier repräsentativer Umfragen
des Gesundheitsmagazins "Apotheken Umschau" aus den Jahren 2009 und
2014. War 2009 das meist genannte Motiv noch "Mir war die
Kirchensteuer zu hoch", mit dem fast sechs von zehn (57,6 Prozent)
Befragten, die ihrer ursprünglichen Glaubensgemeinschaft den Rücken
gekehrt haben, ihren Schritt begründeten, liegt heute mangelndes
Interesse an Glaubensfragen an erster Stelle. 55,6 Prozent der
"Abtrünnigen" sind aus diesem Grund ausgetreten. Die Kirchensteuer -
ein nach wie vor häufiges Argument - liegt mit 53,9 Prozent nur mehr
auf Platz zwei der Nennungen. Häufiger als vor fünf Jahren geben
Ausgetretene und Konvertiten außerdem Probleme mit vermittelten
Inhalten, Struktur und Organisation der Kirchen an: Laut aktueller
Erhebung konnte sich jeder Zweite (48,9 Prozent) nicht mehr mit den
Zielen seiner Kirche identifizieren. 2009 war das nur bei jedem
Dritten (34,4 Prozent) der Fall. Deutlich mehr als jeder Dritte (38,3
Prozent) erklärt, dass er nicht mehr hinter den Vertretern seiner
Glaubensgemeinschaft habe stehen können, 2009 gab das lediglich jeder
Vierte (25,7 Prozent) an. Weil sie ihre Kirche als zu dogmatisch und
hierarchisch empfanden, haben aktuell 22,0 Prozent "Ehemaliger"
dieser den Rücken gekehrt, 2009 nur 16,9 Prozent.
Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsmagazins
"Apotheken Umschau", durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg
bei 2.151 Frauen und Männern ab 14 Jahren, darunter 358 ausgetretene
oder konvertierte Kirchenmitglieder.
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