(ots) - "Markt" berichtet am 16. November, 20.15 Uhr, NDR
Fernsehen
Lippenpflegestifte der Marktführer "Labello", "Blistex" und
"Carmex" können bedenkliche Substanzen enthalten. Das haben
Recherchen des Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins "Markt" im NDR
Fernsehen ergeben. Bei einer Laboruntersuchung wurden aromatische
Kohlenwasserstoffe aus Mineralöl (MOAH) und gesättigte
Kohlenwasserstoffe aus Mineralöl (MOSH) gefunden. MOAH stehen in
Verdacht krebserregend und erbgutverändernd zu sein. MOSH können sich
in den Organen ablagern.
Die Ergebnisse seien beunruhigend, so Dr. Konrad Grob, einer der
führenden europäischen Wissenschaftler im Bereich Mineralölforschung.
Die Hersteller weisen darauf hin, sie würden sich an die Gesetze
halten, und die Aufnahme über die Haut sei unbedenklich. Die Produkte
seien sicher. Doch laut des wissenschaftlichen Ausschusses für
Verbrauchersicherheit der Europäischen Kommission (SCCS), gelangen
die bedenklichen Inhaltsstoffe über die Lippen in den Körper. Bei
einem durchschnittlichen Verbrauch nimmt man so pro Jahr eine Menge
an Fettstift in den Körper auf, die vier kompletten
Lippenpflegestiften entspricht. Richtlinien für Kosmetika, die nur
auf die Haut aufgetragen werden, seien demnach für Lippenpflege nicht
ausreichend, so der Experte Dr. Grob.
Die Stifte müssten nach den gleichen Kriterien wie Lebensmittel
behandelt werden, so Dr. Grob weiter. Laut der Europäischen Behörde
für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollten die potenziell
krebserregenden und erbgutverändernden MOAH in Lebensmitteln gar
nicht vorhanden sein. Dr. Konrad Grob warnt schon vor geringsten
Mengen krebserregender Substanzen. Er hält das Ergebnis für nicht
tolerabel.
Nach Meinung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist
zwar die Aufnahme von Mineralölen in Kosmetika über die Haut eher
ohne Risiko. Aber die Substanzen sollten in Lebensmitteln vermieden
werden, da sich MOSH im menschlichen Körper anreichern. Die
festgestellten Mengen in den drei Lippenpflegestiften von "Labello",
"Blistex" und "Carmex" bewertet der Wissenschaftler Grob als
beunruhigend.
Mehr dazu am Montag, 16. November 2015, ab 20.15 Uhr in der
Sendung "Markt" im NDR Fernsehen. Im Internet: www.ndr.de/markt.
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