(ots) - Lehren für die Zukunft
Der erste Armuts- und Reichtumsbericht fürs Land zeigt vor allem
eines auf: die Versäumnisse der Vergangenheit. Das gilt etwa für den
Umstand, dass in einem so reichen Land Alleinerziehende und ihre
Kinder überdurchschnittlich oft unter finanzieller Not leiden. Des
Themas nimmt sich die Politik nun immerhin beherzter an. Die
Forderung des Landes an den Bund nach mehr Kindergeld ist zwar
wohlfeil, zumal es mit den Mitteln, die durch das gekippte
Betreuungsgeld frei werden, selbst Akzente setzen kann. Grün-Rot kann
aber auf seine Anstrengungen zum Ausbau der Kleinkindbetreuung
verweisen, um gerade auch Alleinerziehenden die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie zu erleichtern. Der Weg zu einem befriedigenden
Ergebnis ist dennoch weit. Nun ist Armut in einer Wohlstandsregion
relativ, zumal Abweichungen vom Durchschnittseinkommen nach unten wie
oben in einer Marktwirtschaft systemimmanent sind. Zu große
Ausschläge können aber den sozialen Frieden gefährden, vor allem wenn
ganze Gruppierungen abgehängt werden. Die vorliegenden Datensätze
zeigen etwa, dass die Integration schon lange hier lebender Ausländer
auf dem Arbeitsmarkt nicht richtig gelungen ist. Angesichts der
vielen Flüchtlinge mit Bleibeperspektive kann die Lehre nur lauten:
Je früher Sprachunterricht und Berufsqualifikationsmaßnahmen
ansetzen, je früher die Arbeitserlaubnis greift, umso besser.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218