(ots) - Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall
(SPD) sieht derzeit für Baden-Württemberg keine akute Bedrohung durch
Terroranschläge. Die abstrakte Gefahr eines Terroranschlags sei
natürlich da, so der SPD-Politiker am Dienstag, 24. November 2015, in
der Sendung 'SWR1 Leute'. Dies hätten die Anschläge von Paris
deutlich vor Augen geführt. Die Sicherheitsbehörden würden alles tun,
um Anschläge zu verhindern und Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Dies
sei eine enorme Herausforderung. An die Bevölkerung appellierte Gall,
zum Alltag zurückzukehren und keine Angst zu haben. Es gelte
allerdings wachsam zu sein. Für alle größeren Veranstaltungen werde
im Vorfeld ein Sicherheitskonzept erstellt. Dies gelte auch für die
großen Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg. Die
Versammlungsbehörden und die Polizei werden auf den Weihnachtsmärkten
Präsenz zeigen, so Gall. 'Bei herrenlosen Taschen und Rucksäcken
sollten die Menschen nicht gleich in Panik verfallen. Manchmal genügt
es auch, ein klein wenig zuzuwarten und der Besitzer findet sich
wieder ein'. Zu den Befürchtungen, mit den Flüchtlingen würden auch
Terroristen nach Deutschland kommen, führte er aus: 'Ich kann nicht
ausschließen, dass mit den Flüchtlingen auch Menschen nach
Deutschland kommen, die problematisch sein könnten.' Das Problem
bestehe darin, dass bei den Anschlägen in Paris die Terroristen nicht
eingereist, sondern in Frankreich oder Belgien geboren und
aufgewachsen seien und sich dann radikalisiert hätten. Solche
Tendenzen müsse man rechtzeitig erkennen. Ein besonderes Auge habe
man auf diejenigen, die nach Syrien ausgereist seien, um dort für den
sogenannten Islamischen Staat zu kämpfen. Aus Baden-Württemberg seien
das derzeit etwa 50 Personen. Man wisse aber nicht von allen
Rückkehrern, ob sie an kriegerischen Handlungen tatsächlich auch
teilgenommen hätten. Auch zu den Brandanschlägen auf
Flüchtlingsunterkünfte äußerte sich Gall. Er kündigte an, dass alles
getan werde, die Täter der sechs Brandanschläge in Baden-Württemberg
zu ermitteln. Die Gesellschaft solle Haltung zeigen und deutlich
machen, dass solche Anschläge nicht zu unserem Land gehören.
Zitate frei gegen Quellenangabe 'SWR1 Leute'
In der Sendung "SWR1 Leute" erzählen Gäste aus Wissenschaft,
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ihrem Leben. Seit Start der Sendereihe befragten die Journalisten
Wolfgang Heim und Stefan Siller mehr als 7.000 Talkgäste im Studio.
Das SWR Fernsehen zeigt die Interviews täglich in der Sendung "SWR1
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