(ots) - In einem feierlichen Akt wird heute nahe Berlin
die letzte deutsche Streubombe zerstört - dies ist auch ein großer
Erfolg des Oslo-Verbotsvertrags und der internationalen Koalition
gegen Streubomben CMC.
Diese Kampagne, die von Handicap International mit gegründet
wurde, hat zur Entstehung und Umsetzung des Vertrags entscheidend
beigetragen. Streubomben treffen durch ihre ungezielte Wirkung immer
auch die Zivilbevölkerung. Außerdem hinterlassen sie zahlreiche
Blindgänger, die noch lange nach dem Ende eines Konfliktes Tote und
Verletzte fordern. Aus diesem Grund wurde 2008 in Oslo der Vertrag
geschlossen, der neben der Lagerung auch Produktion, Einsatz und
Export dieser Waffen verbietet und eine Unterstützung von Räumung und
Opferhilfe festlegt.
Handicap International versorgt in vielen Projekten weltweit durch
Streubomben betroffene Menschen und kennt die fatalen Auswirkungen
dieser menschenverachtenden Waffen. Deshalb trägt die Organisation
seit der Gründung der internationalen Koalition gegen Streubomben CMC
entscheidend zu ihrem Engagement bei. "Gemeinsam mit dem damaligen
Aktionsbündnis Landmine haben wir uns auch in Deutschland in vielen
politischen Gesprächen und mit einer intensiven Kampagne dafür
eingesetzt, dass unsere Regierung dem Oslo-Abkommen beitritt. Dass
die massiven Streubombenbestände Deutschlands nun endgültig der
Vergangenheit angehören werden, sehen wir als einen großartigen
Erfolg an. Wir sind stolz, entscheidend dazu beigetragen zu haben.",
freut sich Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap
International Deutschland.
Der Oslo-Verbotsvertrag wurde bis heute von 117 Ländern
unterzeichnet und von 98 ratifiziert. Seit der Erstunterzeichnung des
Abkommens 2008 haben 27 Staaten mehr als 1,3 Millionen Streubomben
und mehr als 160 Millionen Stück Submunition aus ihren Lagerbeständen
vernichtet. Allerdings wurden diese Waffen in den letzten Jahren auch
wieder vermehrt eingesetzt: in Libyen, Syrien, Sudan, Ukraine und
Jemen - keines dieser Länder und keiner der einsetzenden Staaten hat
das Verbotsabkommen unterzeichnet. Die meisten Opfer gab es in
Syrien: 1.968 Menschen wurden dort zwischen 2012 und 2014 durch
Streubomben schwer verletzt oder getötet.
"Alle Staaten müssen dem Verbotsvertrag beitreten, das zeigen die
erneuten Einsätze von Streubomben deutlich. Wir werden unser
Engagement mit der internationalen Kampagne fortsetzen, bis
Streubomben endgültig und weltweit geächtet und vernichtet sind!"
betont Eva Maria Fischer.
Pressekontakt:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit,
0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de, www.streubomben.de